Waare

Waare

Waare, 1) jedes verkäufliche bewegliche Gut, Alles, was Gegenstand des Handels wird, namentlich leblose Gegenstände, bes. 2) Erzeugnisse der Kunst u. Natur, welche gewöhnlich in den Handel kommen, wie Specerei- (Material-), Apotheker- (Droguerie-), Wein- (wozu auch die gebrannten Wasser gezählt werden), Samen- (wozu auch die Blumenzwiebeln u. dgl. gerechnet werden), Ausschnitt-, Nürnberger (wozu außer den Spielsachen auch Maler-, Zeichnen- u. Schreibmaterialien, Bürsten, lackirte Blechwaaren, mechanische, optische u. physikalische Instrumente u. verschiedene Metallwaaren gerechnet werden), Eisen- u. Stahl-, Leder-, Holz-, Galanterie-, Quincaillerie- (Kurze), Glas-, Toilette-, Rauch-, Pelz- u. Kramwaaren (womit im Einzelnen gehandelt wird, z.B. Schwefel, Schwefelhölzchen, Messer u. dgl.), auch Musikalien, Bücher u. Kunstsachen. Die Kenntniß der Waaren in Bezug auf ihren Ursprung, ihr Vaterland, ihre Eigenschaften, Kennzeichen, Bestandtheile, Verfälschungen u. deren Erkennungsmittel, Sorten, Gebrauch, Aufbewahrung, Bezugs- u. Absatzorte, sowie auf die beim Handel mit denselben stattfindenden Gebräuche u. den Gang dieses Handels selbst, als Wissenschaft betrachtet, heißt Waarenkunde. Unter den systematischen Lehrbüchern u. Waarenlexiken derselben sind hervorzuheben: Blumenbach, Technische Materialwaarenkunde, Pesth 1846; Hauke, Lehrbuch der Waarenkunde, Wien 1850; Erdmann, Grundriß der Waarenkunde, Lpz. 1852, 3. A. ebd. 1857; Schick, Allgemeine Waarenkunde, ebd. 1857; Schwarzkopf, Lehrbuch der Colonial- u. Specereiwaarenkunde, Jena 1858; Thon, Wallrenlexikon, Ilmen. 1832; Schedels Waarenlexikon, Offenbach 1790, 2 Bde., 6. A. bearbeitet von Wieck, Lpz, 1850 ff., 3 Bde.; Herfort, Allgemeines Waarenlexikon, ebd. 1857; Castres, Allgemeines Waarenlexikon in Französischer, Deutscher, Englischer u. Italienischer Sprache, Frankf. 1858. Waarenbestand, s.u. Bestand 4). Waarenlager, so v.w. Lager 12) u. 13). Waarenmäkler, s.u. Mäkler. Waarenhandel, s.u. Handel S. 928. Waarenbuch, das Handlungsbuch, in welchem der Ein- od. Verkauf der Waaren eingetragen werden; dazugehören das Lager- u. Facturbuch. Das über denselben Gegenstand geführte Conto heißt Waarenconto. Waarenrechnung, so v.w. Factura Waarenrechnungsconto, Verzeichniß über Zugang od. Abgang der W-n nach den täglichen Veränderungen, nebst genauer Angabe der Menge nach Maß, Gewicht u. Zahl, so wie des Preises. Waarenversicherung, die Versicherung der Kaufmannswaaren gegen Verlust derselbe bei dem Transport zu Wasser od. durch Feuerunglück. Vgl. Assecuranz u. Haverei. 3) In Westfalen alle Erzeugnisse des Bodens.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Waare — jeder verkäufliche Gegenstand; besonders die verkäuflichen Kunsterzeugnisse …   Herders Conversations-Lexikon

  • Waare — 1. Alte Wahr gilt nichts. – Lehmann, 6, 7. Schwed.: Gamla waror gjälla intet mycket. (Grubb, 244.) 2. Alze frinj Wôr gît nit af. (Siebenbürg. sächs.) – Schuster, 346. 3. An böser wahr ist nichts zu gewinnen. – Lehmann, 99, 31; Eyering, II, 497;… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Waare, die — Die Waare, plur. doch nur von mehrern Arten, die n, eine jede bewegliche leblose Sache, so fern sie ein Gegenstand des Handels ist, d.i. verkauft und gekauft wird. Am häufigsten gebraucht man es von solchen Gegenständen, welche durch die Kunst… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schwere Waare — Schwere Waare, 1) in Manufacturen gut gearbeitete, schöne Waare; 2) so v.w. Grobe Waare …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Breite Waare — Breite Waare, breite Tücher, bes. die englischen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Marinirte Waare — (Brakkaffee, Café mariné), der durch Seewasser beschädigte Kaffee, welcher ekelhaften, bitteren u. salzigen Beigeschmack hat …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Material Waare, die — Die Materiāl Waare, plur. die n, rohe und seltene Waaren aus dem Mineral und Pflanzenreiche, so wie sie in den Küchen, Apotheken, von den Färbern, Mahlern u.s.f. weiter verarbeitet werden; wohin die Spezereyen, Gewürze, rohe Farbenkörper u.s.f.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Jeder Krämer lobt seine Waare. — См. Не похваля, не продашь …   Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)

  • Böse Waare muss man aufschwatzen. — См. Не солгать, так не продать …   Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)

  • Strumpfwirkerstuhl — Strumpfwirkerstuhl, Maschine, mit welcher Strumpfwaaren (s.d.) verfertigt werden. I. Der gewöhnliche S. od. Kulirstuhl (Coullirstuhl) wurde von William Lee in Cambridge 1589 erfunden, nach u. nach vervollkommnet u. seit etwa 1700 auch in… …   Pierer's Universal-Lexikon

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