Wieck [2]

Wieck, 1) Friedrich Georg, geb. 24. Juli 1800 in Schleswig, lernte bei seinem Vater als Kaufmann, ging 1820 nach Annaberg in Sachsen, um die Fabrikation der Spitzen kennen zu lernen, u. übernahm 1824 ein Exportgeschäft in Bremen, überließ dies aber 1827 seinem Bruder u. zog nach Chemnitz; er reiste 1828 nach England, um die Maschinenspitzengrundweberei kennen zu lernen, u. gründete nach seiner Rückkehr 1829 in Chemnitz eine Fabrik, aus welcher die erste deutsche Bobinettmaschine hervorging. In den nächsten Jahren baute er noch eine große Anzahl solcher Maschinen, verkaufte aber 1836 seine Fabrik an die sächsische Maschinenbauanstalt u. beschäftigte sich schriftstellerisch u. gab den Erzgebirgischen Courier heraus; 1843 zog er nach Leipzig u. übernahm die Redaction der Gewerbezeitung, wurde 1851 von der sächsischen Regierung zur Industrieausstellung nach London u. 1854 nach München geschickt u. st. 17. Jan. 1860 in Leipzig. Er schr.: Grundsätze des Patentwesens, Chemn. 1839; Erklärendes Taschenwörterbuch über alle beim Eisenbahn- u. Dampfmaschinenbetriebe vorkommenden technischen Kunstausdrücke, Lpz. 1839; Das Gesammtgebiet des sächsischen Manufactur- u. Fabrikwesens, Handels u. Verkehrs, Chemnitz 1640; Die Pariser Industrieausstellung im Jahr 1844, Lpz. 1844; Die Manufactur- u. Fabrikindustrie des Königreichs Sachsen, ebd. 1845; Die Wunder des Glaspalastes, ebd. 1851; Bilder aus der Gewerbskunst, ebd. 1855; u. übersetzte: Montgomery, Theorie u. Praxis der Baumwollenspinnerei, Chemnitz 1840; White, Praktisches Handbuch der Hand- u. Maschinenweberei, Lpz. 1850; Price, Fabrikation der feuer- u. diebessichern Geld- u. Documentschränke, ebd. 1858. 2) Clara, s. Schumann 3).