- Amboīnen
Amboīnen, Inselgruppe im Indischen Ocean, reich an Gewürzen, Schlangen, wilden Schweinen, Schildkröten u. Trepang (Holothurien), ungesund; Ew. sind Harasoren, Chinesen, Europäer. Hierzu: a) Amboina (spr. Ambunnia), den Niederländern gehörig, mit abhängigen Fürsten, 17 QM., 55,000 Ew., unter denen 20,000 christliche Creolen u. Malayen. Auf ihr der Hauptsitz des Gewürznelkenbaues, ferner Muskatnüsse, Kaffee, Zucker, Palmen etc. Theilt sich durch eine Landenge (Baguala, darauf die Festung Middelburg) in Hitztun. Leytemore. Die Stadt Amboina (Ambon) hat Schiffswerfte, Handel; 8000 Ew.; dabei Fort Vittoria, Sitz des Gouverneurs der Molukken. b) Ceram (Sirang, Ceiram), 324 QM., 225,000 Ew., gebirgig (Spitzen bis 8000 Fuß), vulkanisch, mit heißen Quellen, Erdbeben, reich an Sagopalmen u. den gewöhnlichen Producten der Gewürzinseln. Die an der Küste wohnenden seeräuberischen u. halbwilden Malayen stehen unter Häuptlingen, welche den Niederländern zinspflichtig sind, im Innern Harasoren, roh u. in Höhlen wohnend. Dorf: Sawu (Saway), mit Fort, Waru mit Bai, Amahoy mit Bai; in der Nähe die Insel Kessing. c) Buru (Boero), 93 QM., mit großem See, 60,000 Ew., Malaien u. Haraforen, Stadt Buru, Handel. d) Die kleineren Inseln westlich Amblauw (Amblon), Manipa (niederländisch,[395] mit Fort Waantrouw, 600 E.), Kilang, Bonoa (1500 Ew.), südlich Harauka (Oma, Haroku, bevölkert), Saparua (Honimoa, 1400 Ew.), Nussa-Laut (Noessa-L., 4000 Ew.), östlich Ceram-Laut, Goram (4 M. Umfang), Tenimbar, Manavulka u. a.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.