- Barbe [2]
Barbe (Cyprinus Barbus), Art aus der Gattung Karpfen, od. eigene Untergattung (Barbus) von Karpfen; Rücken- u. Afterflosse gleich lang; der 2. Strahl der Rückenflosse ist gesägt, Afterflosse mit 7 Strahlen u. 4 Bartfasern; Art: Gemeine B. (Cyprinus Barbus), Kopf länglich, Oberkiefer weit vorstehend, Schwanz gegabelt, Leib schmal, gestreckt, oben olivengrün, dunkel punktirt, an den Seiten grünlichgelb, Länge 11/2–2 Fuß u. noch darüber, ja sogar 5 Fuß; lebt in schnellen Wassern, doch auch in Teichen in NEuropa, NAsien u. NAmerika u. liebt reines Wasser mit sandigem u. steinigem Boden; Fleisch wohlschmeckend (bes. das Maul), weiß u. zart, aber voller Gräten, auch ist der Geschmack nicht jedem angenehm, übrigens gut verdaulich; die in der Weser sind vorzüglich gut u. werden so fett wie Lachse; die B. wiegt 7–8 Pfd., selten wird sie bis 20 Pfd. schwer, ihre Nahrung ist wie die der Karpfen. Am besten sind sie vom Juni bis August; der Genuß des Rogens ist, zumal zur Laichzeit (im Mai), schädlich, selbst giftig, u. Erbrechen, Durchfall u. Kolik etc. erregend; sie soll auch Schellkraut fressen u. dies die Ursache der Schädlichkeit werden. Man genießt die B. au naturel indem man sie, in Stücken geschnitten u. mit Essig abgeblaut, in einem Fischsod sieden läßt u. Butter dazu thut, alles eintrocknen läßt u. eine Handvoll Petersilie hinzusetzt; auch läßt man sie wie gewöhnlich blausieden, indem man keine Petersilie u. Butter, sondern nur etwas Brühe von Fischsod dazu thut, od. sie in einer Rahmsauce mit klarer Petersilie anrichtet, auch bäckt man sie; sie gewährt bes. in erster Form eine gesunde Speise auch für Kranke.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.