- Malaspina
Malaspina, reichsunmittelbare Familie Italiens, besitzen die Lehen von Lunigiana u. waren einst Fürsten von Massa u. Carrara. Die ältere Linie des Hauses M. ist im 16. Jahrh. erloschen. Die Familie war stets welfisch; Ahnherr 1) Alberich M., welcher 876 dem Concil in Pavia beiwohnte. 2) Morello M., Marchese von Ligurien u. Lunigiana u. Mitbesitzer des Fürstenthums Massa u. Carrara, führte für Papst Adrian V. Krieg gegen die Genuesen u. trat 1299 in deren Dienste gegen Sardinien; später war er auch Feldherr der Mailänder. Da er dem verbannten Dante eine Freistätte bei sich gab, wo Derselbe seine Hölle schrieb, so gedenkt dieser darin rühmlich des M., sowie seiner Verheiratung mit Alagia von Fiesco Nichte des Papstes Adrian V. 3) Giacomo. [773] Markgraf von Massa, von der älteren Linie dieses Hauses, kaufte 1470 die Markgrafschaft Carrara u. später andere große Besitzungen, leistete den Florentinern große Dienste u. hinterließ zwei Söhne: 4) Alberico u. 5) Francesco, welche fast immer in Uneinigkeit mit einander lebten. Bei dem Zuge des Königs Karls VIII. von Frankreich nach Italien erhielt jedoch Alberico die ihm von seinem Bruder entrissenen Ländereien zurück, so wie er auch das Herzogthum Gracina an sich brachte. Da er keine Söhne hinterließ, so kamen die Besitzungen der älteren Linie an die Lehnsvettern, Principes von Cibo. 6) Don Alexander, Marchese von M., Brigadier bei der spanischen Marine; commandirte 1789 eine zu Entdeckungen bestimmte Flotille. Er nahm die Nordküsten von Westamerika auf, unternahm dann eine Reise zur Auffindung der Nordwestdurchfahrt, jedoch ohne Erfolg. Zurückgekehrt wurde er 1795 als politisch verdächtig verhaftet u. starb wahrscheinlich im Gefängniß.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.