Benkert

Benkert

Benkert, 1) Ant., geb. 1794 zu Ofen, kam sehr jung nach Wien, wo er den Gedanken faßte, Schauspieler zu werden; diese Absicht vereitelten indeß seine Eltern u. schickten ihn nach Itebben, wo er sich dem Kaufmannsstande widmete. Er etablirte später in Wien ein Korallengeschäft u. übernahm dann in Pesth den Gasthof seiner Mutter. Durch Unglück um sein Vermögen gekommen, lebte er nachmals von schriftstellerischen Arbeiten u. st. 1846 in Pesth. Er schr. mehrere Lustspiele, darunter: Der Postillon der Liebe, Raimund u. die gefesselte Phantasie, Die falsche Fanny Elsler; ferner Novellen, darunter: Pesther Lebensbilder, Pesth 1830–32, 6 Hefte; Der Lichtschirm, ebd. 1832; Bunte Bilder aus dem Leben, ebd. 1842; Erinnerungsblüthen, ebd. 1844. 2) Karl Maria (pseudonym Kertbény), Sohn des Vor., 1824 zu Wien, erlernte in Pesth den Buchhandel, hielt sich eine Zeit lang in Wien, Prag u. Dresden auf, ging unter das Militär, verließ aber schon 1843 den Kriegsdienst wieder, um sich ganz der literarischen Thätigkeit zu widmen; er bereiste sodann 1845–53 [569] Italien, die Schweiz, Deutschland, Frankreich u. England u. lebte, nach seiner Heimath zurückgekehrt, abwechselnd in Pesth u. Wien. Als Übersetzer bes. ungarischer Dichtungen ins Deutsche hatte er sich einen Namen erworben. Von ihm erschien u.a.: Zweiundfünfzig Gedichte aus zweiundfünfzig fremden Sprachen, Jena 1848; Gedichte von Petöfy, aus dem Ungarischen, Frankf. 1849; Vierhundert ungarische Volkslieder, Stuttg. 1850; Volksliederquellen in der Deutschen Literatur, Halle 1852; Die heilige ungarische Krone u. ihre Schicksale, Pesth 1853; Gedichte von Mich. Vörösmarty, aus dem Ungarischen, ebd. 1856.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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