- Neuburg
Neuburg, 1) Stadt, so v.w. Klosterneuburg; 2) Landgericht im baierischen Kreise Schwaben; 7,28 QM., 18,500 Ew.; hat das 4 QM. große Donaumoos, s.d.; 3) Hauptstadt darin, rechts an[807] der Donau, Sitz des Landgerichts u. des Appellationsgerichts für Schwaben u. Neuburg, Schloß, von den Herzögen von Pfalz-N. erbaut (mit Alterthumskammer), Kloster der Barmherzigen Brüder, Elisabethinerinnenkloster mit weiblichem Krankenhaus, Waisenhaus, 2 Hospitäler, Theologisches Seminar, Gymnasium, Kaserne, Zeughaus (vormals Jesuitercollegium), Fayence- u. Steingutfabrik, Bierbrauerei, Salpetersiederei, Fischerei; 6800 Ew. In der Nähe Lustschloß Grünau, Ruinen der Burg Altenburg u. königliche Stuterei Rohrenfeld; 4) ehemaliges Fürstenthum, Besitzung des Hauses Pfalz; hatte 50 QM., zerstückelt liegendes Land mit gegen 100,000 Ew. Residenz einer eigenen Linie von Pfalz-N. in N. 3), s. Pfalz. Der größere Theil kam 1801 mit 4000 Ew. an Baiern, der kleinere an Salzburg u. 1809 auch an Baiern. Vgl. von Reisach, Beschreibung des Herzogthums N., Regensb. 1780; Graf von Reisach, Pfalz-N., Pappenh. 1800 ff., 3 Bde.; 5) so v.w. Neunburg vor dem Walde; 6) Marktflecken im Landgericht Passau des baierischen Kreises Niederbaiern, am Inn, Hauptort einer bis 1802 zu Österreich gehörigen Grafschaft gleiches Namens, Schloß; 1050 Ew.; 7) (N. an der Kamlach), Marktflecken im Landgericht Ursberg des baierischen Kreises Schwaben; Sitz eines Herrschaftsgerichts, Leinwandbleiche; 900 Ew.; 8) Pfarrdorf im Canton Kandel des baierischen Kreises Pfalz, an der Lauter u. dem Rhein; 1480 Ew.; 9) Bergschloß mit Kammergut bei Freiburg an der Unstrut im Kreise Querfurt der preußischen Provinz Sachsen; 10) (Stift-N.), Kloster rechts am Neckar unweit Heidelberg im badenschen Unterrheinkreise, ehemals Nonnenkloster, jetzt Gerberei, heißt jetzt Haarlaß, weil den eintretenden Novizen die Haare abgeschnitten wurden; 13) (Korn-N.), s.u. Kornneuburg.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.