- Cinchōna
Cinchōna (Cinch. L.), nach der Gräfin Cinchon (Gemahlin des Grafen Cinchon, Vicekönigs von Peru, die nach ihrer Zurückkehr nach Spanien 1632 zur Bekanntwerdung der Chinarinde wesentlich beitrug) benannte Pflanzengattung, aus der Familie der Rubiaceae-Cinchoneae, 1. Ordn. 5. Kl. L. Ihre Arten liefern die ächten Chinarinden (s.d.) u. bilden am östlichen Abhang der Andeskette in Südamerika vom 11. Grad nördl. bis 20. Grad südl. Br., in einer Höhe von 700–2900 Metres über der Meeresfläche u. in einer Ausdehnung von 100 Stunden in grader Linie fast ununterbrochene Wälder. C. condaminea, schöner, immergrüner Baum, der verwundet einen gelben Farbenfast ausschwitzt, mit lorbeerähnlichen Blättern, auf den peruanischen Anden bei Loxa u. Ayavaca, 4500–7200 Fuß über der Meeresfläche; liefert die beste, braune od. seine Chinarinde; C. cordifolia, 12–15 Fuß hohes Bäumchen, in Neu-Granada auf den Andes, 900–1400 Fuß über der Meeresfläche, liefert die harte gelbe China; von C. hirsuta R. et P. kommt die braune od. Huamaliesrinde; C. oblongifolia, Baum von fast 40 Ellen Höhe, in den heißesten Wäldern der Anden, bei Marignita heimisch; die Rinde wird von den Eingeborenen Quina roxa genannt, ist die China nova; C. acutifolia R. et P., 20 Fuß hoher Baum in dem peruanischen Andengebirge, dessen Rinde bisweilen unter der braunen China vorkommt; C. nitida R. et P., in den kälteren Gegenden von Peru, liefert eine Sorte Loxarinde; C. glandulifera, 12 Fuß hoher Strauch, ebenfalls auf den peruanischen Anden heimisch, die Mutterpflanze von der schwärzlichen Cascarillrinde, so wie von der Huanacofieberrinde; C. rosea, mit rosenrothen Blüthen; liefert die unter dem Namen Cascarilla pado bekannte Rinde; C. micrantha R. et P., 20–30 Ellen hoher Baum, auf hohen peruanischen Bergen, um den Flecken S. Antonio de Playa grande, liefert die Luna, od. silbergraue; von der C. ovata (ovalifolia?) R. et P., in niedrigen, heißen Gegenden, kommt die Jaenrinde, auch Cascarilla de Pata de Gal lareta; von C. scrobiculata, schöner, 40 Fuß hoher Baum, bei Jaen de Bracomores, die gemeine Loxa; C. angustifolia R. et P., (C. lancifolia. Mut.), 40 Fuß hoher Baum, bei Santa Fe in Neu-Granada, liefert die Königs- od. Calisayachina; C. lanceolata R. et P. (C. lancifolia Mut.), Baum auf hohen, kalten, bewaldeten Stellen, bei Muña, Panao, Pillao u. Cuchero, u. von C. cordifolia s. Humboldtiana, die harte gelbe China; C. lancifolia Mut., bei Santa Fe de Bogota, u. C. purpurea R. et P., bei Cinchao, Pati, Muña etc., die faserige gelbe Rinde; C. colorata R. et P. die rothe China; C. ovalifolia Mut., die weiße China; C. afroinda Willem., s. Danais fragrans. Vgl. auch Chinarinde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.