Denon [1]

Denon [1]

Denon (spr. Denong), Dominique Vivant, Baron von D., geb. 4. Febr. 1747 in Chalons sur Saone; studirte die Rechte in Paris, widmete sich aber später den Künsten, bes. der praktischen Kupferstecherkunst. Ludwig XV. ernannte ihn zum Kammerherrn u. Aufseher eines, für die Pompadour angelegten Medaillen- u. Gemmencabinets. Er machte darauf als Gesandtschaftscavalier eine Reise nach Petersburg, ging als Attaché nach der Schweiz u. als Geschäftsträger nach Neapel; seit 1787 brachte er auf seiner Rückkehr nach Paris mehrere Jahre in Oberitalien, bes. in Venedig, zu; beim Ausbruch der Revolution kehrte er, um seine Güter vor der Confiscation zu retten, nach Paris zurück, u. es gelang der Vermittelung Davids ihn zu restituiren. Darauf stach er das republikanische Costüm für die Regierung in Kupfer. Er schloß sich an die Expedition nach Ägypten an u. nahm während derselben Gegenden u. Schlachten auf. Als Generalinspector der Museen unter Napoleon begleitete er diesen auf seinen Siegeszügen u. bestimmte die Kunstwerke, die als Beute nach Paris zu führen seien. So wurde das berühmte Musée Napoléon größtentheils sein Werk; unter seiner Direction wurde auch die Vendomesäule, eine Folge von Geschichtsmedaillen von 1796 bis 1814, das olympische Tafelservice von Sevre, das dem Kaiser Alexander verehrt wurde etc., ausgeführt. Beim Einrücken der Alliirten in Paris, wo die geraubten Kunstwerke zurückgefordert wurden, war er kurze Zeit arretirt u. verlor seine Stelle. Er fl. 28. April 1825 in Paris. Als Kupferstecher ahmte er Rembrandt nach; man zählt von ihm 325 Blätter, darunter Le déjeuner de Fernay. Berühmtestes Werk: Voyage dans la basse et la haute Egypte, Par. 1802, 2 Bde., gr. Fol., mit 141 Kupfern, auch 4. u. 1 Bd. Kupfer, Fol. (deutsch von Tiedemann, Berl. 1803). Seine von A. Duval beendigte Monuments des arts du dessin chez les peuples, 4 Bde., enthaltene Abbildungen seiner Kunstsammlung, welche beschrieben ist in Description des objets d'art composant le cabinet de feu le baron D., 1826, 3 Bde.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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