- Deukalĭon
Deukalĭon, 1) Sohn des Prometheus u. der Pandora od. Klymene; Gemahl der Pyrrha, Herrscher im thessalischen Phthia. Als Zeus das verdorbene Menschengeschlecht durch eine allgemeine Überschwemmung vertilgte, wurden allein D. u. Pyrrha, welche fromm waren, in einem auf den Rath des Prometheus gebauten Schiffe aus den Fluthen gerettet u. stiegen, nachdem sie 9 Tage in der Fluth gefahren waren, auf dem Parnassos (od. Othrys, od. Athos) aus. Als sie das Orakel der Themis in Delphi fragten, wie ein neues Menschengeschlecht entstehen könnte, befahl dieses ihnen, mit verhülltem Gesicht Knochen der großen Mutter hinter sich zu werfen. D. deutete diese Knochen als Steine, u. aus den von D. geworfenen entstanden Männer, aus den von Pyrrha geworfenen Weiber. Mit dem neuen Geschlecht gründete D. nun ein Reich im lokrischen Opus od. Kynos u. wurde von Pyrrha Vater des Hellen, Amphiktyon u. der Protogeneia (nach Ovid auch von Melantho). Zum Andenken der Fluth (nach ihm Deukalionische Fluth, vgl. Sündfluth) soll er die Hydrophorien in Athen gestiftet haben. Nach dem Parischen Marmor regierte D. in Lykoreia 1574 v. Chr., u. die Überschwemmung war 1514 od. 1529 v. Chr. In dem Tempel des Zeus Phyxios in Athen zeigte man das Grabmal D-s. 2) Sohn von Minos u. Pasiphae, war unter den Kalydonischen Jägern u. den Argonauten; Vater von Idomeneus, Krete u. Melos. 3) (Astron.), der Wassermann.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.