- Digby [2]
Digby, 1) John D., Graf von Bristol, geb. 1580 zu Coleshill in Warwickshire, Kammerherr bei König Jakob I.; von diesem als Gesandter nach Spanien geschickt u. 1618 zum Lord erhoben, brachte er 1622 die Heirath zwischen dem Prinzen Karl u. einer Infantin zu Stande. Er begab sich beim Ausbruch des Bürgerkrieges nach Frankreich u. st. 1653 in Paris. Man hat von ihm Gedichte. 2) Everard, geb. 1581, eifriger Katholik; verband sich mit Thom. Tresham u. A. zur Pulververschwörung (s.d.); die Verschwörung wurde entdeckt u. D. 30. Jan. 1606 hingerichtet. 3) Kenelm, Sohn des Vor., geb. 1603 in Gothrust, Anhänger des Königs; Karl I. ernannte ihn zum Kammerherrn, Generalintendanten des Seewesens u. Statthalter des Seearsenals in St. Trinidad. Im Kriege gegen die Venetianer 1628 nahm er mehrere Schiffe. Nach Karls I. Tod schickte ihn dessen Wittwe zweimal an Papst Innocenz X. Erst unter Karl II. kehrte er zurück u. starb 1665. Um die Schönheit seiner Gemahlin Venetia Anastasia, Tochter Eduard Stanleys, zu erhalten, ersann er mehrere Schönheitsmittel, auch ließ er sie zu diesem Zwecke eine Zeitlang nur mit Vipern gefütterte Kapaunen essen. Er schr.: Institutiones peripateticae, 1651; Über die Unsterblichkeit der Seele, lateinisch Frkf. 1664; Über das Wachsthum der Pflanzen, lateinisch von Dapper, Amsterd. 1663; De pulvere sympathetico, von Laur. Stransius, Par. 1568, 1681, 1730 u.a.m., u. gab heraus: Briefwechsel zwischen George D. u. Kenelm D. in Betreff der Religion, Lond. 1651. 4) George D., Graf von Bristol, Sohn des Vor., geb. 1612 in Madrid, Mitglied des Laugen Parlaments, bald aber als Royalist davon ausgeschlossen, mußte als Karls I. treuer Anhänger England verlassen, wohin er erst unter Karl II. zurückkehrte u. st. 1676 in Chelsea. Er schr.: Parlamentsreden, Briefe über die Begebenheiten seiner Zeit u. ein Lustspiel: Elvira.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.