Gumppenberg

Gumppenberg

Gumppenberg, eine in Altbaiern angesessene Familie, welche dort zu den ältesten, vornehmsten u. reichsten gehört u. unmittelbar von den Burgsassen der Grafen von Vohburg an der Donau abstammt; ihr Schloß Gumppenberg liegt nahe bei Pöttmes in Oberbaiern; sie besaß von 1411 bis zur Auflösung der alten ständischen Verfassung 1808 das Erblandmarschallamt von Oberbaiern u. wurde 1571 vom Kaiser Maximilian II. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Sie blüht gegenwärtig in drei Linien: I. Linie zu Pöttmes: A) Hauptlinie zu Pöttmes, deren Chef ist: 1) Freiherr Adolf, Sohn des 1813 verstorbenen Freiherrn Maximilian, geb. 1804, ist erblicher Reichsrath der Krone Baiern u. seit 1834 vermählt mit Karoline, geb. Gräfin von Bayrstorss, Tochter des Prinzen Karl von Baiern. B) Seitenlinie von Pöttmes zu Wallenburg, deren Chef ist: 2) Freiherr Karl, Sohn des 1847 verstorbenen Freiherrn Wilhelm, zeh. 1833. II. Linie, vormals zu Ober-Prennberg, deren Chef ist: 3) Freiherr Cajetan, Sohn des 1808 verstorbenen Freiherrn Maximilian, geb. 1807, ist baierischer pensionirter Hauptmann u. seit 1835 vermählt mit Therese geb. Gräfin Holnstein aus Baiern (geb. 1817); seine beiden Oheime waren: 4) Freiherr Anton, geb. 10. Jan. 1787 zu Breitenegg in der Oberpfalz, trat 1805 in das erste Linieninfanterieregiment u. machte den Feldzug gegen Preußen mit; 1810 zum Hauptmann avancirt, wurde er im Mai d.i. Flügeladjutant des Kronprinzen u. wohnte im Generalstabe des Grafen Wrede dem Feldzug gegen Rußland bei; als Adjutant des Kronprinzen ging er 1814 nach Paris u. London, wurde 1817 Oberstlieutenant u. begleitete 1820 den Kronprinzen nach Rom, Neapel u. Sicilien. Nach der Thronbesteigung des Königs Ludwig I. wurde Oberst G. 1825 zum Flügeladjutanten u. zum Hofmarschall ernannt; begleitete, 1832 zum Generalmajor avancirt, den König 1835 nach Griechenland, wurde 1838 Brigadier der vierten Armeedivision u. 1830 Kriegsminister, aber im Febr. 1847 resignirte er auf diese Stelle u. wurde zum Brigadier der dritten Armeedivision u. Anfang 1855 zum General der Infanterie ernannt; er st. 5. April 1855 in München. 5) Freiherr Joseph, Bruder des Vor., geb. 1798, st. 2. Febr. 1855 als Generalmajor u. Commandant der Festung Landau. III. Linie zu Peuerbach: A) Hauptlinie zu Peuerbach, deren Chef ist: 6) Freiherr Ludwig, Sohn des 1845 verstorbenen Freiherrn Joseph, geb. 1828; seit 1856 vermählt mit Olga geb. Gräfin Deym, Freiin von Stritetz (geb. 1832) B) Seitenlinie zu Peuerbach, deren Chef ist: 7) Freiherr Aloys, Sohn des 1818 verstorbenen Freiherrn Franz, geb. 1792, ist seit 1842 Witwer von Barbara, geb. von Holzing; sein Sohn Maximilian, geb. 1818, ist königlich baierischer Hauptmann.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gumppenberg — ist der Name von: einem Ortsteil: Gumppenberg (Pöttmes), einem Weiler und Ortsteil des Marktes Pöttmes im Landkreis Aichach Friedberg in Schwaben, Bayern Freiherren von Gumppenberg, ein altes bayerisches Adelsgeschlecht, siehe Gumppenberg… …   Deutsch Wikipedia

  • Gumppenberg (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Gumppenberg Gumppenberg (auch Gumpenberg) ist der Name eines alten bayerischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Gumppenberg gehörten zum Uradel in Altbayern. Zweige der Familie bestehen bis heute. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Gumppenberg — Gụmppenberg,   Hanns Freiherr von, Pseudonyme Jodok, Immanuel Tiefbohrer, Schriftsteller, * Landshut 4. 12. 1866, ✝ München 28. 3. 1928; Theaterkritiker, Mitbegründer des Kabaretts »Die elf Scharfrichter«. Erfolg hatten seine Parodien… …   Universal-Lexikon

  • Hanns von Gumppenberg — Hanns Theodor Wilhelm Freiherr von Gumppenberg (* 4. Dezember 1866 in Landshut; † 29. März 1928 in München) war ein deutscher Dichter, Übersetzer, Kabarettist und Theaterkritiker. Er benutzte die Pseudonyme Jodok und Professor Immanuel Tiefbohrer …   Deutsch Wikipedia

  • Hans von Gumppenberg — Hanns Theodor Wilhelm Freiherr von Gumppenberg (* 4. Dezember 1866 in Landshut; † 29. März 1928 in München) war ein deutscher Dichter, Übersetzer, Kabarettist und Theaterkritiker. Er benutzte die Pseudonyme Jodok und Professor Immanuel Tiefbohrer …   Deutsch Wikipedia

  • Hubertha von Gumppenberg — (* 17. Februar 1910 in Regensburg; † 14. Juli 1999 in München) war eine deutsche Sozialarbeiterin, Religionspädagogin und erste Vorsitzende des Bayerischen Landesverbands Kath. Kinderhorte und Kleinkinderanstalten (heute: Bayerischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Gumppenberg — (* 17. Juli 1609 in München; † 8. Mai 1675 in Innsbruck) war ein Theologe und Jesuit. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm von Gumppenberg — Wilhelm Eduard Freiherr von Gumppenberg (* 28. Dezember 1795 in Landshut; † 27. März 1847 in Wallenburg) war ein bayerischer Gutsbesitzer. Werdegang Gumppenberg entstammte dem alten bayerischen Adelsgeschlecht Gumppenberg. Von 1840 bis zu seinem… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich von Gumppenberg — (* 16. Juli 1941 in Meiningen) ist ein deutscher Unternehmer und Politiker. 1980 gründete er die PR Agentur wbpr Gesellschaft für Public Relations und Marketing mbH mit Sitz in Unterföhring und wurde Geschäftsführer. 1983 war er einer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Albrecht Widmannstetter — (* um 1506 in Nellingen bei Ulm; † 28. März 1557 in Regensburg) war Humanist, Diplomat, Theologe sowie Philologe und gilt neben Johannes von Reuchlin und Sebastian Münster, an dessen Kosmographie er mitarbeitete, als einer der Begründer der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”