Josephsorden

Josephsorden

Josephsorden, 1) Ritterorden, vom Kaiser Joseph II. 1768 für die Burg Friedberg in der Wetterau gestiftet; der deutsche Kaiser war Großmeister, der Burggraf Großprior, die Baumeister u. Regimentsburgmannen Commandeure u. die meisten Burgmannen Ritter. Ordenszeichen: ein goldenes achtspitziges Kreuz, mit der Umschrift: Virtutis avitae aemuli, nebst dem verzogenen Namen St. Joseph, wurde an einem hellblauen Band mit schwarzem Rand getragen; jetzt erloschen. 2) Orden des St. Joseph in Toscana; von Ferdinand III., Großherzog von Würzburg, 1807 als Würzburger Civil- u. Militärverdienstorden gestiftet; als der Großherzog 1814 wieder zum Besitz von Toscana gelangte, nahm er den Orden mit dahin, erneuerte ihn 1817, u. seitdem ist er der zweite toscanische Ritterorden für Civilverdienst u. wird an Katholiken jedes Standes vergeben. Er besteht aus drei Klassen: erste Klasse: Großkreuze, zweite Klasse: Commandeure (gibt den Erbadel) u. dritte Klasse: Ritter (gibt den persönlichen Adel). Ordenszeichen: ein sechstheiliges, weißes, längliches Kreuz mit goldnen Strahlen zwischen seinen Theilen. In der Mitte St. Joseph mit dem Motto umgeben: Ubique similis. Auf der Kehrseite in der Mitte die Buchstaben S. J. F. (Sancto Josepho Ferdinandus). Band roth mit weißer Begrenzung, erste Klasse trägt es über die Schulter von der Rechten zur Linken, Ordenszeichen geschuppt in Silber auf der linken Brust; zweite Klasse trägt ihn am Halse ohne Stern; dritte Klasse im Knopfloch. 3) (Josephschwestern, Hospitaliterinnen), von verschiedenen Regeln u. Trachten in mehreren Städten Frankreichs, auch in dessen Colonien, bes. von dem Bischof von Puy 1651 zu Puy gestiftet, sie machen Kranken- u. Waisenpflege, Sorge für Gefangene, Unterricht etc. zum Hauptzweck; bes. 1819–23 erneuert; 4) (Josephspriester), so v.w. Cretenetisten, s.u. Cretenet.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Josephsorden — Josephsorden, großherzoglich toskan. Orden, gestiftet 1514, erneuert 1807 von Ferdinand III., zweiter im Rang, in drei Klassen, von denen die erste und zweite den Erbadel, die dritte den Personaladel verlieh. Der Orden ward 1860 aufgehoben …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Militärverdienstorden — 1) Preußischer M. (Orden pour le mérite), s. Verdienstorden; 2) M. Max Josephsorden, s. Max Josephsorden; 3) Württembergischer, s.u. Verdienstorden; 4) Sächsischer M. des Heiligen Heinrich, s. Heinrichsorden; 5) Badischer M. Karl Friedrichs… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mission — (v. lat.), 1) Sendung, Auftrag; 2) die zur Verbreitung des Christenthums unter nichtchristlichen Völkern gemachten Aussendungen christlicher Lehrer (Missionäre). Die M. ist eigentlich so alt, als das Christenthum, die Apostel waren Missionäre u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Toscāna — Toscāna, ein bis 1860 selbständiges Großherzogthum in Italien, seit 1861 zum Königreich Italien gehörig, liegt zwischen 27°17 bis 29°50 östl. Länge u. 42°5 bis 44°31 nördl. Breite; grenzt nach der neuen Eintheilung im Norden an die Provinzen der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Baiern [1] — Baiern (seit 30. Juni 1846 officielle Schreibart: Bayern), Königreich (Geographie u. Statistik), drittes Reich im Range des Deutschen Bundes, besteht aus 2 abgesonderten Theilen: der östliche grenzt an Kurhessen, Weimar, Meiningen, Koburg, Reuß,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Haus — Haus, 1) ein zur Wohnung, Arbeit od. Versammlung der Menschen dienendes Gebäude, das nach seiner verschiedenen Bestimmung auch verschiedene Benennungen bekommt. Im Allgemeinen lassen sich diese Häuser eintheilen in: a) Wohnhäuser mit den… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Orden — Von den erloschenen Orden wurden diejenigen aufgenommen, von denen noch viele Ritter vorhanden sind. – Die auf beifolgenden Tafeln abgebildeten Orden sind mit * bezeichnet. Eine Ergänzung bilden die Tafeln ›Verdienstmedaillen‹ und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Heinrich Thomas von Karcher — (* 24. Januar 1773 in Saarbrücken; † 24. Juli 1824 in Paris) war diplomatischer Vertreter für Hessen Kassel, Würzburg und Toskana in Paris. Er war der dritte Sohn des Saarbrücker Kaufmanns Johann Christian Karcher (* 11. Januar 1735 in… …   Deutsch Wikipedia

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