Kammkiemen

Kammkiemen

Kammkiemen (Kammkiemenschnecken, Pectinibranchia, Pectinibranchiata), Familie der Schnecken; Kiemen kammförmig, an der Decke der[268] Kiemenhöhle befestigt, zwei Fühler u. zwei Augen, Schale spiralförmig gewunden (bald oval, bald gethürmt od. spindelförmig), Zunge stachelig; sie sind Zwitter, leben, mit wenig Ausnahme, im Meer u. unterscheiden sich äußerlich durch den Mangel od. die Gegenwart eines (dann verschiedenartig gebauten) Kanals. Sind bei Cuvier getheilt in Trochoidea (Kreiselschnecken), Capuloidea u. Buccinoidea (s.d.). Hierher gehören a) Kreisel-, b) Mond-, c) Schwimm-, d) Amethystschnecke (s.d. a.); e) Fasanschnecke, s. Phasianella; f) Ampullaria Lam., Schale bauchig, genabelt, mit einem Deckel versehen, Mündung länger als weit, Rand derselben fast halbmondförmig. Man unterscheidet aa) Lanistes Montf, mit großem, spiralförmigem Nabel; bb) Helicina Lam., Schale fast kugelrund, ungenabelt, Mundöffnung halb eirund, nicht ausgeschnitten; findet sich in wärmeren Gegenden; fossil erscheinen Arten dieser Gattung zuerst in der Tertiärformation; H. compressa Sow. aus dem Lias von Leicestershire ist Ptychomphalus. Ag.; cc) Ampulina Blain. (der umgeschlagene Rand ist schneidend); dd) (Oligyra Say. der Rand ist nicht schneidend; Arten: aaa) rechtsgewundene: Amp. fasciata (Helix ampullacea E.), Schale graubraun, inwendig silbern, größer wie Hühnerei; wird in Ostindiens sumpfigen Reißfeldern gefunden u. gegessen, an manchen Orten als göttlich verehrt, heißt deshalb auch Idol; Kothschnecke, A. rugosa (Nerita urceus), kugelig, braungelb, Oberhaut kastanienbraun, faltig; letzte Windung sehr groß; selten u. theuer; bbb) linksgewundene: A. carinata u.a.; ccc) Spindel mit einer Schwiele, ausgeschweift; Art: A. avellana; g Kronenschnecke s. Melania; h) Litorina, s.u. Sumpfschnecke.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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