- Klüber
Klüber, 1) Johann Ludwig, geb. zu Thann bei Fulda 1762; wurde 1786 Professor der Rechte in Erlangen, 1807 Professor in Heidelberg, 1808 Staats- u. Cabinetsrath in Karlsruhe, war während der Dauer des Wiener Congresses in Wien, wurde 1817 preußischer Geheimer Legationsrath, nahm aber 1823 seine Entlassung, privatisirte in Frankfurt a. M. u. st. hier den 16. Febr. 1837; er schr.: Kleine juristische Bibliothek, Erl. 1785–1794; Neueste Literatur des deutschen Staatsrechts, ebd. 1791; Lehrbegriff der Referirkunst, ebd. 1808; Lehrbuch der Kryptographik, ebd. 1809; Das Postwesen in Deutschland, ebd. 1811; Acten des Wiener Congresses, 1815–19, 8 Bde.; Schlußacte des Wiener Congresses u. Bundesacte, ebd. 1816, 2. Aufl. 1818; Übersicht der diplomatischen Verhandlungen des Wiener Congresses, Frankf. 1816, 3. Abth.; Staatsarchiv des Deutschen Bundes, ebd. 1816, 4 Hefte; Öffentliches Recht des Deutschen Bundes, Frankf. 1818, 4. Aufl., vermehrt v. K. Ed. Morstadt, Frankf. 1840; Droit des gens moderne de l'Europe, Stuttg. 1819, 2 Bde.; übersetzt als Europäisches Völkerrecht, ebd. 1821, 2 Bde.; Das Münzwesen in Deutschland, Stuttg. 1829; Abhandlungen für Geschichtskunde, Staats- u. Rechtswissenschaft, Frankf. 1830–34, 2 Bde.; Geschichte der Widergeburt Griechenlands, ebd. 1835; Quellensammlung für das öffentliche Recht des Deutschen Bundes, Erlang. 1830, mit einer Fortsetzung 1833; Protokolle u. Actenstücke in Betreff der Karlsbader Beschlüsse, 1844, herausgegeben von Welcker; übersetzte: de la Curne de Ste. Pelaye, Das Ritterwesen des Mittelalters nach seiner politischen u. militärischen Verfassung, Nürnb. 1786–1788, 2 Bde. 2) F. A., Sohn des Vorigen, früher Bürgermeister in Düsseldorf, trat 1832 in das Geheime Cabinet des Großherzogs Leopold von Baden, wurde 1849 Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, trat 1850 in den Privatstand zurück, lebte in Karlsruhe u. st. daselbst den 5. März 1858.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.