- Knochenhautentzündung
Knochenhautentzündung (Periostitis, Beinhautentzündung), unter den Entzündungen des fibrösen Gewebes am häufigsten, nicht selten primär auftretend, oft auch durch Entzündung des Knochens u. andere Nachbartheile bedingt. Die K. geht mit reißenden od. spannenden, bald nachlassenden, bald sich verschlimmernden Schmerzen einher, anfangs nur auf die erkrankte Stelle sich beschränkend, bald aber über den ganzen Knochen u. später über das ganze Glied sich ausdehnend. Durch Druck u. Bettwärme wird der Schmerz gesteigert, bei rheumatischer Veranlassung wandert er verschiedenartig, bis er sich endlich fixirt. Im Verlaufe der K. wird wohl auch das überliegende Zellgewebe in das Bereich der Erkrankung gezogen u. dann röchet sich die äußere Haut. Liegt der Knochen, dessen Periost entzündet ist, nicht zu tief, dann bemerkt man an der kranken Stelle eine Anschwellung in Folge der entzündlichen Ausschwitzung. Die K. kann eine acute u. eine chronische fein; bei letzter treten die Symptome in geringerem Grade u. nur sehr allmälig auf Die Heilung der K, hat auf Ruhe des kranken Gliedes zu sehen, entzündungswidrige Mittel (anfangs Eis-, später Breiumschläge) anzuwenden, zeitige Einschnitte aus die Knochenhaut zur Entleerung des Eiters zu machen, da sonst der Knochen anätzen würde; auch Blutegel, Moxen, Graue Salbe, Jodsalbe finden Anwendung.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.