Phosphoräthyl

Phosphoräthyl

Phosphoräthyl (Triäthylphosphin), P, 3C4H5, dem Triäthylamin analoge Phosphorbase, wird erhalten, indem man Zinkäthyl tropfenweis mit Phosphorchlorür versetzt; die dadurch erhaltene Verbindung von P. mit Chlorzink (3 Zn Cl + P, 3 C4H5) wird mit Ätzkali vermischt, wobei sich so viel Wärme erzeugt, daß das P. überdestillirt. Es ist eine farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit von 0,81 specifischem Gewicht, ist unlöslich in Wasser, löslich in Alkohol u. Äther, riecht stark, betäubend, in sehr verdünntem Zustande wie Hyacinthen; es siedet bei 207°, 5, oxydirt sich leicht an der Luft u. gibt mit Sauerstoff weiße Nebel; in Chlorgas entzündet es sich unter Bildung von Phosphorchlorid. Es reagirt nicht alkalisch, bildet aber mit Sauerstoffsäuren leicht lösliche krystallisirbare Salze. Mit Jodäthern bildet es Äthylyhosphoniumiodüre, von denen das Phosphäthyliumiodür, P (4 C4 H5) J, eine zerfließliche, in Alkohol wenig, in Äther nicht lösliche Masse bildet; die wässerige Lösung krystallisirt auf Zusatz von Kalilauge. Silberoxydhydrat erzeugt damit Phosphäthyliumoxydhydrat, P (4 C4 H5) O + HO, eine geruchlose, bittere, stark alkalische Flüssigkeit, welche über Schwefelsäure zu einer leicht zerfließlichen Krystallmasse eintrocknet; erhitzt liefert dieser Körper Phosphoräthyloxyd (Triäthylphosphinoxyd), P (3 C4 H5) O2, eine krystallinische, in Wasser u. Alkohol leicht lösliche Masse, welche auch bei der Oxydation des P-s an der Luft entsteht. Mit Wasserstoffsäuren gibt es die entsprechenden Haloidsalze, z.B. P (3 C4 H5) Cl2; mit Schwefel erhält man aus dem P. die analoge Schwefelverbindung Triäthylphosphinsulfid, P (3 C4 H5) S2. Mit Schwefelkohlenstoff verbindet sich das P. unter Verpuffung zu karminrothen Krystallen, P 3 C4 H5 + C2 S4, welche unlöslich in Wasser u. Äther sind u. an der Luft in Triäthylphosphinsulfid übergehen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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