- Maros
Maros (Marosch, im Alterthum Marisus), 1) linker Nebenfluß der Theiß, entspringt im Szeklerstuhle Tschik in Siebenbürgen, zieht sich westlich durch ganz Siebenbürgen, wird bei Maros Ujaar schiffbar, scheidet dann in Ungarn eingetreten die Verwaltungsgebiete Großwardein u. Temesvar (Banat) u. mündet bei Szegedin. Er ist gold- u. fischreich, nimmt links den Kokel, großen u. kleinen M. (fahrbar bei vollem Wasser, kommt aus Udvarhely) u. Strell, rechts den Aranyos u. Ampoy auf. Die Regulirung der M. durch 13 Durchstiche, welche für die Schifffahrt sehr wichtig ist, wurde 1851 begonnen. Am M. 330 Niederlage der Vandalen durch die Gothen; 1479 Schlacht zwischen Ungarn u. Türken, so v.w. Schlacht auf dem Brodfelde; 2) zwei nach ihm benannte Districte in der siebenbürgischen hunyader Gespannschaft; der eine, diesseit des M., hat sieben Bezirke u. den Hauptort Deva (2200 Ew.), der andere, jenseit des M., hat sechs Bezirke; 3) (M. Szek), Stuhl im Lande der siebenbürgischen Szekler; 25 österreichische QM. mit 78,000 Ew.; gebirgig, von mildem Klima, vom Maros, Kokel, Nyarad u. andern durchflossen, bringt reichlich Feld- u. Gartenfrüchte, Tabak, Wein, Salz, Wild, Fische, Mineralien; 4) (M. Vasarhely), Hauptstadt desselben, königliche Freistadt; Taxalort, Sitz der königlichen Gerichtstafel, katholisches Gymnasium, reformirtes Collegium (mit Bibliothek); Telekyscher Palast mit Bibliothek u. Mineralien sammlung, Castell, 4 Kirchen, Kasernen, etwas Handel; 7000 Ew.; hier am 15. Nov. 1848 Niederlageder Szeklerdurch die Österreicher; 5) (M. Ujvar), Dorf in der karlsburger Gespannschaft in Siebenbürgen, links am Maros, mit Steinsalzbergwerk (größtes nach dem von Wieliczka), Goldwäsche u. Schloß mit Gestüte; 6) Marktflecken im Bezirk Vamos-Mikola des Comitats Hont (ungarisches Verwaltungsgebiet Presburg), rechts an der Donau, Postamt; 3180 Ew.; 7) District u. Stadt, s.u. Makassar 1).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.