- Pondichéry
Pondichéry (fr., spr. Pongdischerih, Pondicherry, engl., spr. Pannditscherri), 1) französische Besitzung in. Ostindien; umfaßt 5,5 QM., zählte (1856) 119,755 Ew. u. besteht aus den drei Districten: P. mit der Stadt gleiches Namens u. 11 Dörfern; Vallanor mit 45 Dörfern u. Bahour mit 36 Dörfern. Münzen, Maße u. Gewichte: In P. wird gerechnet nach Pagoden zu 24 Fanons (Fanams) à 60 Caches od. Käsch, im Rechnungs- u. Münzverhältnisse wie das britische Ostindien; es gelten daher folgende Unterabtheilungen: 1 Pagode hat 3 Rupien, 24 Fanons, 48 Annas, 480 Dudus od. Pices, 1440 Caches od. Käsch. Geprägte Münzen: in Gold: Pagoden à 2 Thlr. 8 Sgr. 31/2 Pf.; in Silber: Rupien à 8 Fanons, 1 Rup. = 19 Sgr. 61/2 Pf. u. einfache u. doppelte Fanous, 1 Fanon = 2 Sgr. 54 Pf.; in Kupfer: Dudus od. Pices u. Caches, zu 1 2/5 u. 1/2 preuß Pf. Maße: Längenmaß der Cobid od. Covid = 1/2 engl. Yard; Fruchtmaß für Reis der Garce zu 600 Mercals, 1 Garce = 28 Hectoliter. Gewichte: Handelsgewicht: der Candy zu 20 Maunds à 8 Vis, 1 Maund = 11,747 Kilogramm. Gold- u. Silbergewicht: 1 Seer wiegt 24 3/8 Rupien od. 811/4 Pagoden od. 7311/4 Fanams; 1 Rupie Gewicht = 30 Fanams od. 144 Nellos, 2) Hauptstadt der Besitzung, wie überhaupt der französischen Niederlassungen in Ostindien, liegt an der Mündung eines kleinen Flusses, zählt 30,000 Ew., zerfällt in die Schwarze Stadt u. die Weiße Stadt, welche durch einen Kanal getrennt sind, u. besitzt schöne mit Bäumen bepflanzte Boulevards; die ansehnlichsten Gebäude sind die Missionskirche, der Gouvernementspalast, die neuen Bazars (seit 1836) u. der Leuchtthurm. Dabei Ariancopan, Flecken mit katholischem Bischof u. Seminar. P. wurde 1672 vom Könige von Bedschapoor den Franzosen abgetreten u. von diesen befestigt; 15. Jan. 1761 ergaben sich die Franzosen unter Lally den Briten, doch kam der Platz 1763 an Frankreich zurück; später nahmen ihn die Briten[347] öfter, gaben ihn aber wieder an Frankreich zurück, zuletzt 1817.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.