Schweißabsonderung

Schweißabsonderung

Schweißabsonderung (Secretio sudoris), mittelst der Hautausdünstung entledigt sich der Körper eines Theiles der beim Stoffwechsel auszuscheidender Stoffe u. zugleich überschüssiger Wärme. Die Ausscheidung in tropfbarflüssiger Form ist der Schweiß. Die Menge des Schweißes ist sowohl an den verschiedenen Körperstellen (je nach dem Reichthum an Schweißdrüsen), als auch in verschiedenen Lebensverhältnissen (je nach Alter, Geschlecht, Bekleidung, Hautpflege, Nahrung, Feuchtigkeit u. Druck der Luft, Temperatur) verschieden u. steht im Wechselverhältniß zu den Lungen u, zu den Nieren. Der krankhafte Schweiß unterscheidet sich durch seine Menge u. lange Dauer (Schweißsucht, Hyperhidrosis) od. durch Abweichungen seiner Art (übelriechender u. gefärbter Schweiß); ferner kann der Schweiß bald zu wässerig, bald übersauer, bald neutral sein. Der Schweiß ist entweder örtlich od. allgemein u. bei krankhaftem Übermaß gern vom Schweißfriesel begleitet u. schwächt endlich den Organismus (colliquativer Schweiß). Übermäßigen Schweißen muß man, schon um der Erkältung während des Verdunstens an blosgelegenen Körperstellen willen, aber auch um Erschöpfung der Bluteindickung zu verhüten, durch säuerliches Getränk, Essigwaschungen, Speckeinreibung entgegentreten. Unter den örtlichen Schweißen lassen sich Handschweiße durch laue, allmälig kälter zu nehmende Waschungen mit weichem Wasser heben; schwieriger zu heben sind die Achselschweiße u. noch schwieriger die Fußschweiße. Zu letzteren sind fette Personen geneigt, welche zu reichliche u. erhitzende Kost, zumal im Sommer, genießen, viel stehen u. gehen, ohne die Füße gehörig zu waschen u. Strümpfe u. Schuhe zu wechseln. Der Schweiß wird alsdann faulend u. nimmt, gemengt mit Staub u. Hautschmiere, einen durchdringenden Geruch an u. zerfrißt in Folge seines Ammoniakgehaltes Strümpfe, Schuhleder u. selbst die Fußhaut. Der größte Übelstand schwitzender Füße ist die leichte Erkältbarkeit. Mit Heilung derselben muß man vorsichtig zu Werke gehen. Bei plötzlichem Versiechen der Fußschweiße stellen sich zuweilen verschiedenartige Störungen ein, oft aber wird dieses Verschwinden als Ursache der Erkrankung des Körpers betrachtet, während ersteres nur Folge der Erkrankung ist. Selten zeigt sich halbseitiger Schweiß, zumeist auf die obere Körpergegend beschränkt, auf eine Kopfhälfte z.B. bis herab zur Schulter. In manchen Schwächezuständen bei mangelnder thierischer Wärme entstehen kalte Schweiße, so z.B. der Todesschweiß od. bei Beängstigungen Angstschweiß. Zuweilen finden sich im Schweiß Bestandtheile des Harns (Urihidrosis) od. er zeigt einen höchst üblen Geruch (Bromhidrosis). Bei Gelbsüchtigen nimmt die Leibwäsche zuweilen eine gelbliche Farbe an (Chromhidrosis), in manchen anderen Zuständen eine bläuliche od. röthliche Färbung.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Schweißabsonderung — Schweiß; Hautausdünstung; Schweißsekretion; Soße (bayr.) (umgangssprachlich) * * * Schweiß|ab|son|de|rung, die: Absonderung von ↑ Schweiß (1). * * * Schweiß|ab|son|de|rung, die: Absonderung von ↑Schweiß (1) …   Universal-Lexikon

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  • Schweiß — Schweißabsonderung; Hautausdünstung; Schweißsekretion; Soße (bayr.) (umgangssprachlich) * * * Schweiß [ʃvai̮s], der; es: besonders bei Hitze oder größerer Anstrengung aus den Poren der Haut austretende wässrige Absonderung: in Schweiß kommen,… …   Universal-Lexikon

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