- Sellerie
Sellerie (Sellerieeppig, Eppig, Apium graveolens), zweijähriges Gartengewächs, besteht in zwei Spielarten, dem Wilden S., welcher an feuchten Orten, Wassergräben u. Sümpfen wächst, dünnere u. kleinere, aber doch knollige u. faserige Wurzel hat, durchschnitten einen gelben Saft zeigt, nur von Armen genossen wird u. giftige Eigenschaften verräth, dessen Wurzel aber in getrocknetem Zustande u. deren Samen officinell ist; u. dem Gartensellerie, von Manchen für eine eigne Art gehalten u. Apium dulce benannt, dem vorigen[820] an äußerer Gestalt sehr ähnlich. Varietäten: Staudensellerie, mit rothgestreifter Wurzel, dessen Knollen hauptsächlich zu Salaten u. die Blätter, namentlich von dem Weißen Blechsellerie, zu Kräutersuppen dienen; u. Knollensellerie, mit fast kugliger Wurzel, drei Zoll im Durchmesser, wird in Scheiben geschnitten, gekocht mit Essig u. Öl als Salat, od. als Gewürz in kleine Stückchen geschnitten in den Suppen verspeist, ist auch ein gutes, gewürzhaftes Gemüse, welches in Bouillon gekocht wird; die vorzüglichste Sorte ist der Leipziger Knollensellerie. Der Bau des S-s ist wie beim Kohl; man säet den S. im März auf ein Mistbeet, versetzt dann die Pflanzen auf ein gut gegrabenes, wohlgedüngtes, etwas feuchtes Land, einen Fuß von einander, behackt u. behäufelt sie dann, hält sie vom Unkraut rein, begießt sie oft, namentlich mit Jauche, u. nimmt die Knollen im October aus, welche man im Keller im Sande verwahrt. Die Wurzel ist leicht verdaulich u. wenig blähend, hat aber eine entschiedene Wirkung auf die Samen absondernden Gefäße; von ihrem öfteren Genuß will man Schwindel, Zittern, Betäubung u. eine Verminderung der Sehkraft beobachtet haben.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.