- Sphärococcus
Sphärococcus (S. Aghard), Pflanzengattung aus der Familie der Floridae; Arten: S. crispus, so v.w. Carragheen; S. mamillosus Ag., in der Nordsee u. im Atlantischen Ocean, vielleicht nur Varietät des Vorigen; S. confervoïdes Ag., häufig im Atlantischen u. Mittelmeere, mit knorpeligem, rothem, cylindrischem, fadenförmigem, ästigem Laube, enthält etwas Jod u. Brom, wie Carragheen gebraucht; S. acicularis Ag., ebendaselbst, mit fadenförmigem, knorpeligem, 2–3 Zoll langem, sehr ästigem Wedel, rosenroth, sehr viele Gallerte liefernd, in Lungenkrankheiten angewendet; S. musciformis Ag., im Atlantischen, Stillen u. Mittelmeere, von anthelmintischen Kräften; S. lichenoïdes Ag. (Stärkemehltang, Zeilonisches od. Jaffna-Moos), im Indischen Meere, bildet, so wie es getrocknet im Handel vorkommt, 3–4 Zoll lange, einen starken Zwirnsfaden dicke, ästige, cylindrische Faden, bleibt an der Luft trocken, wird durch Jod schwarzblau gefärbt, beim Kochen mit Wasser durchsichtig, durch langes Kochen aufgelöst; man verspeist sie theils frisch, theils aufgekocht mit Limoniensaft u. Gewürze, vielleicht werden mehre Algen, namentlich S. compressus, welcher auch bei England vorkommt, statt jener in den Handel gebracht; S. cartilagineus, im Chinesischen Meere, auch beim Vorgebirg der guten Hoffnung, mit fadenförmigem, zusammengedrücktem, vielfach u. unregelmäßig gefiedertem Wedel, roth, ist in den Apotheken als Corallina japonica officinell, die Japanesen bereiten aus der durch Kochen in eine dicke Gallerte verwandelten Alge eine Art Nudeln (Dschinschon od. Ager-ager), welche sowohl als Zusatz zu Fleischspeisen od. auch in Form von Gelée, mit Fruchtsäften u. Wein zubereitet häufig genossen werden; beide Algen werden als ein Hauptbestandtheil der indianischen eßbaren Vogelnester angegeben; S. tenax u. S. gelatinus Ag., beide häufig bei China, geben einen sehr festhaftenden Leim; S. plicatus, in der Ost- u. Nordsee, auch in anderen Meeren, bildet spannenlange, hornige, ästige, verschlungene Fäden, mit einseitigen, gedrängten, wagerechten, an den Spitzen gabelig getheilten Ästen, Anfangs blaßroth, dann weißlich; kommt unter dem Helminthochordon vor.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.