- Stachelschnecke
Stachelschnecke (Murex), 1) nach Linné Gattung der Weichthiere; Schale eiförmig od. länglich, meistens mit Höckern od. Stacheln besetzt, die Mündung mit Deckel u. in einen mehr od. weniger langen Kanal auslaufend. Einige geben Purpursaft. Wird in neuern Systemen in verschiedene Untergattungen gebracht. 2) Nach Bruguieres die Arten, welche schräg gereihete Höcker od. Stacheln haben. 3) Nach Lamarck die, deren Höcker od. Stacheln einander fast gleich u. in mehre Längsreihen vertheilt sind. 4) Montfort sondert noch diejenigen ab, welche eine längere Rinne u. mit kleinen Dornen versehene Höcker haben. Hierher gehörige Arten: a) Schöpfer (Schnäbelchen, M. haustellum), eiförmig, die lange Rinne ist stachellos; häufig aus Amerika u. Asien, neuerdings als eigne Gattung aufgestellt; Spinne (M. tribulus), eirund, Rinne sehr lang; drei Reihen erhabener Wülste sind mit langen dünnen Stacheln besetzt; eben daher, schöner u. seltner, 41/2 Zoll lang. Sehr viele Arten dieser Gattung kommen versteinert vor. b) Fusus, so v.w. Spindelschnecke. c) Plerurotoma Lam., Spindel vorspringend, Säulchen ohne Falten, am Mündungsrande gegen die Spindel findet sich aber ein kleiner Einschnitt; Art: P. babylonicum, weiß, mit erhabenen Querkielen, welche viereckige braune Flecke haben, 3 Zoll lang, in Ostindien. Viele fossile Arten. d) Turbinella, s. Wirbelschnecken. e) Fasciolaria Lam., haben am Fuße des Säulchens schiefe Falten, z.B. die Tulpe (F. tulipa), über 6 Z. lang, an den Antillen, roth u. weiß marmorirt, mit braunen Querlinien u.a. Fossil sind die Arten: F. funiculosa, polonica u. fusus, im Tertiärgebirge. f) Ranella Lam. (Froschschnecke), hat gekerbten Mündungsrand, kurze Rinne, höckerige Wülste auf beiden Seiten; Art: Seefrosch (R. rana, Murex rana L.) hat stachelige Gürtel, eiförmige Mündung, 3 Zoll lang, in Ostindien; Kröte (R. bufo), Riesenranella (R. gigantea), 61/2 Zoll lang, in Amerika. Sind diese Schnecken mit einem Nabel versehen, so nennt sie Montfort Apollo, z.B. Drehende Froschschne che (A. gyrinus, Murex g. L.). g) Fulgur Montf., haben eine platte Spindel u. eine nach der Lippe zu gestreifte Mündung; Art: F. spirillus. h) Clavatula Lam., Spindel glatt u. nicht gespalten, Mundöffnung bogig; sind unter Fusus Brug. begriffen. i) Pyrula Lam., Spindel ein wenig vorstehend, platt, abgerundet, Säulchen ohne Falten; Arten: Rühe (P. rapa, Murex r.), mit einem Nabel; Feige (P. ficus), ohne Nabel.[654] Viele, z.B. P. bulbiformis, P. clathrata, P. ficus, P. ficoïdes u.a. kommen versteinert vor.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.