- Stägemann
Stägemann, 1) Friedrich August von S., geb. 7. Nov. 1763 zu Vierraden in der Ukermark; kam nach dem Tode seines Vaters, eines Landpredigers, nach Berlin in das Schindlersche Waisenhaus u. studirte seit 1782 in Halle die Rechte, trat 1785 in preußische Staatsdienste, wurde später Advocat in Königsberg, 1806 Geheimer Finanzrath, Mitglied des Generaldirectoriums u. Hauptbankcommissarius, 1807 vortragender Rath bei dem nachherigen Staatskanzler von Hardenberg u. nach dem Frieden von Tilsit Mitglied der Immediatcommission für die Landesverwaltung, auch bis Dec. 1808 vortragender Rath beim Minister von Stein u. seit 1810 beim Staatsminister Hardenberg als Staatsrath beschäftigt; 1816 wurde er geadelt u. 1819 an die Spitze der Redaction der Staatszeitung gestellt. Später gab er diese Stelle ab u. wirkte als Geheimer Staatsrath beim Ministerium des Königlichen Hauses u. Schatzes, wurde 1837 Geheimerath u. starb 17. Dec. 1840 in Berlin. Er schr.: Kriegsgesänge aus den Jahren 1806–15, Halle 1815, nebst drei Nachträgen, ebd. 1816–18; Historische Erinnerungen in lyrischen Gedichten, Berl. 1828; Erinnerungen an Elisabeth (Sonette), ebd. 1835. 2) Elisabeth von S. geb. Fischer, geb. 1761 in Königsberg, verheirathete sich zuerst mit dem Geheimen Justizrath Graun daselbst (von welchem sie geschieden wurde), darauf (1796) mit dem Vorigen u. starb am 11. Juli 1835 in Berlin; sie schr.: Erinnerungen für edle Frauen, herausgegeben von Dorow, Lpz. 1846, 2 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.