- Monk [1]
Monk, 1) Georg M., Herzog von Albemarle, geb. 1608 in Potheridge bei Torrington in Devonshire, aus altadeliger Familie. Da er einen Gerichtsdiener, welcher seinen Vater wegen Schulden verhaften wollte, gemißhandelt hatte, mußte er fliehen u. kam 1625 in Militärdienste, focht gegen Spanien, war dann als Fähnrich bei der Expedition gegen Oleron u. Rhé u. endlich in Flandern; er wurde im Bürgerkrieg Oberstlieutenant, focht unter Ormond in Irland, kam aber 1643 in den Verdacht, sich auf die Seite des Parlaments zu neigen, wurde verhaftet, bald aber wieder freigelassen u. zum Generalmajor ernannt; bei einem Überfalle 1644 wurde er gefangen u. 1646 durch den Lord Lesle unter der Bedingung, daß er auf die Seite des Parlaments träte, befreit; er erhielt bald das Commando der Parlamentstruppen in Nord-Irland, entsetzte Londonderry, schloß aber darauf mit Lord Inchiquin einen Vertrag, dem gemäß er Irland räumen sollte, doch ratisicirte das Parlament den Vertrag nicht. Er begleitete Cromwell als Generallieutenant nach Schottland, zeichnete sich bei Dunbar aus u. erhielt ein eignes Corps, mit dem er ganz Südschottland dem Parlament unterwarf, u. 1653 den Oberbefehl[396] über eine Division der Flotte, welche unter Admiral Blake gegen Holland segelte; er bestand mit dieser eine zweitägige Seeschlacht gegen Tromp u. befehligte einige Zeit später en chef in der Seeschlacht auf der Höhe von Catwik, wo er siegte u. wo Tromp blieb. Nach dem Frieden mit Holland übernahm er wieder den Oberbefehl in Schottland, beruhigte dies u. zog sich dann auf seine Güter zurück, von wo aus er sein Gouvernement führte. Im Herzen war M. wohl immer königlich Gesinnter, blieb aber Cromwell u. seiner Sache treu; erst als Lambert nach Cromwells Tode gegen ihn zog, u. als M. 1660 überall Adressen, worin er um die Einsetzung eines regelmäßigen Gouvernements gebeten wurde, erhielt, verlangte er vom Parlamente die Entfernung der Regimenter, welche die letzten Unordnungen begangen hatten, zog darauf in London ein, löste das Parlament auf, verordnete die Einsetzung eines neuen u. knüpfte nun Verbindungen mit dem König an u. ließ am 8. Mai 1660 Karl II. in London proclamiren. Er wurde nun Mitglied des Geheimen Raths, Großstallmeister, Kammerherr, erster Commissär des Schatzes u. Herzog von Albemarle, Gouverneur von Devonshire u. Middlesex; 1664 erhielt er mit dem Herzog von York den Oberbefehl über die Flotte gegen Holland u. zeigte sich in diesem Kriege bis 1669 als braver Seemann. Er st. 3. Juni 1670; Karl II. ließ ihn in der Westminsterabtei bestatten, u. 1725 wurde ihm ein Denkmal dort errichtet. 2) Marie M., Herzogin von Albemarle, Tochter des Lord Molesworth u. Gemahlin des Vor., st. 1715 in Bath; sie war Dichterin, eine Sammlung ihrer Lieder erschienen als Marinda, Lond. 1716. 3) M., Herzog von Albemarle, Sohn von M. 1); war britischer General in den Niederlanden 1712; blieb auch bei der Armee, als England Friede schloß, wurde aber bei Denain geschlagen u. so des Prinzen Eugen Hoffnung, den Krieg allein zu beenden, vernichtet. 4) James Henry, geb. 1782; wurde 1808 Professor der Griechischen Sprache in Cambridge; er gab heraus: des Euripides Hippolytos (3. Ausg. 1823) u. Alkestis (2. Ausg. 1821); mit Blomfield Porsons Adversaria, Cambr. 1812, u. leitete nebst Andern das Museum criticum.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.