- Zeug
Zeug, 1) Stoff, Materie, woraus Etwas verfertigt werden soll od. worden ist; 2) so v.w. Papiermasse, s.u. Papierfabrik II. u. III.; fettes Z. läßt das Wasser schwer u. langsam von sich, vom mageren Z. läuft das Wasser rasch ab; todtgemahlenes Z., s.d.; 3) so v.w. Mörtel; 4) so v.w. Teig; 5) so v.w. Weinbeeren, auch wohl 6) die Weinstöcke; 7) so v.w. Schriftzeug, auch 8) die alten abgenutzten Lettern, welche wieder eingeschmolzen werden; 9) Wolle u. Haare, welche zu Filz verarbeitet werden; 10) das mit anderen Metallen verbundene Messing; 11) der unreine, grobe Zucker, welcher noch raffinirt werden soll; 12) (Bergb.), so v.w. Kunstzeug; 13) Gährungsmittel zu Semmeln, welche weder Sauerteig, noch Bierhefen sind; daher: auf den Z. backen, sich solcher Gährungsmittel bedienen; 14) das schwere Geschütz u. andere Kriegsgeräthschaften; 15) so v.w. Fischwathe; 16) so v.w. Jagdzeug; daher Zeug dupliren, zwei Wände von Jagdnetzen, od. Netzen u. Tüchern hinter einander, od. zwei Schnuren mit Lappen über einander aufstellen; 17) (Hüttenw.), so v.w. Kupferkönig; 18) die Takelage eines Schiffs u. Alles, was zur Regierung desselben über Wasser dient; 19) bei Pochwerken die Stampfen u. Alles, was zur Hebung derselben dient; 20) ein seiner Rumpel, s.d. unter Kammmacher; 21) so v.w. Gewebe (vgl. Webkunst); bes. leichte Gewebe aus Schafwolle, welche nur halbe od. gar keine Walke bekommen, wie Serge, Merino, Rasch, Buckskin; vgl. Wollene Zeuge, Seidenzeuge, Baumwolle III. C), Leinwand u. Musterweberei; 22) leinenes Hausgeräthe u. Kleidungsstücke; 23) s.u. Webstuhl I. A) b); 24) Gangbares Z., so v.w. Zwischengeschirr; 25) (Feuerwerker), so v.w. Satz; 26) Böses Z., so v.w. Epilepsie.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.