- Basra
Basra (Bassora, Baßra, Bußrah), 1) Liwa im türkischen Ejalet Bagdad am Persischen Meerbusen, bewässert vom Euphrat, Tigris u. deren Nebenflüssen u. Kanälen, meist eben u. an den Hauptströmen sumpfig, von Muntefik-Arabern bewohnt: 2) Müdirat darin; 3) Stadt u. Hauptort desselben rechts am schiffbaren Schat-el-Arab, ist der Sitz eines Pascha, hat viele Moscheen, Armenische Kirche, Katholisches Karmeliterkloster, zahlreiche Fabriken u. ist Haupthandels- u. Stapelplatz von indischen, persischen, arabischen u. europäischen Producten, die hier in großen Waarenhäusern aufgehäuft sind u. durch Karawanen nach Persien u. Syrien od. zu Wasser in die anderen Länder des Orients verschickt werden; hat gegen 70,000 Ew., welche zur Hälfte aus Arabern, zur Hälfte aus anderen Nationen bestehen. – Omar, 2. Khalif, baute B. 636 n.Chr. einige Meilen von der alten Stadt Teredon (s.d.), um den Persern den Weg nach dem Persischen Meerbusen u. so nach Indien zu wehren. Die Khalifen residirten nicht daselbst, doch ward B. hoch gehalten, indem angesehene Statthalter dort residirten, u. nach Bagdad spielt es die bedeutendste Rolle in Tausend u. Einer Nacht. Oft bemächtigten sich arabische Scheiks B-s u. machten den Khalifen viel zu schaffen. 1660 nahmen es die Perser u. schlossen mit den Einw. einen Vertrag, daß B. mit 1 Ml. im Umkreis den Türken, das platte Land aber den Arabern gehören solle; doch bald machte sich ein Scheik unabhängig. 178 wurde es von den Türken erobert u. mit kurzer Unterbrechung bis 1832 behauptet, wo es der Vicekönig von Ägypten einnahm, aber 1840 wieder an die Türken zurückgeben mußte. Hier Schlacht 1815 zwischen den Ägyptiern u. den Wechabiten, in welcher letztere besiegt wurden.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.