- Baumstark
Baumstark, 1) Anton, geb. 1800 zu Sinzheim in Baden, studirte Philologie, wurde 1826 Lehrer am Gynasium zu Freiburg u. 1829 Professor an der Universität u. seit 1836 Director des Philologischen Seminars daselbst. Außer einzelnen kleineren philologischen Abhandlungen gab er den Julius Cäsar mit Anmerkungen, Freib. 1832, u. eine Übersetzung desselben, Stuttg. 1837, heraus; u. sehr: Blüthen der griechischen Dichtkunst, in deutscher Nachbildung, Karlsr. 1840, 6 Bde.; Blüthen römischer Dichtkunst, ebd. 1841, 4 Bde.; Commentar zu den Gedichten des Horaz, ebd. 1841, 2 Bde.; Bilder des Alterthums zur Erläuterung der Gedichte des Horaz, ebd. 1841. 2) Eduard, Bruder des Vor., geb. 1807 zu Sinzheim, widmete sich dem Studium der Rechts- u. Kameralwissenschaften u. habilliirte sich 1829 als Privatdocent in Heidelberg. Im Jahre 1838 erhielt er einen Ruf als Professor nach der Universität Greifswald, wo er die Landwirthschaftliche Lehranstalt zu Eldena nach einem neuen Plane reorganisirte; 1848 trat er in die Preußische Nationalversammlung u. schloß sich der gemäßigt liberalen Partei an; 1849 für die erste Kammer gewählt, fungirte er als Vicepräsident derselben u. suchte für das Zustandekommen der Preußisch-deutschen Union zu wirken, als er 1850 von der Kammer zum Staatenhause nach Erfurt gesandt wurde. B. ist der Begründer der Jahrbücher der Staats- u. Landwirthschaftlichen Akademie zu Eldena, Greifsw. 1848 ff. Er entwickelte eine große literarische Thätigkeit als Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften, gab mit Gervinus die Deutschen Jahrbücher heraus u. schr. mehrere kleinere Werke national-ökonomischen Inhalts u. übersetzte u. commentirte Ricardo's Grundgesetze der Volkswirthschaft, Lpz. 1837 f., 2 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.