Natter [1]

Natter [1]

Natter (Coluber L., Natrix Merr), Gattung aus der Familie der Nattern (Ottern), die Schilder unter dem Schwanze sind alle getheilt, Kopf hat Schilder (9–12), Schuppen des Rückens gleich groß; Zunge lang, vorstreckbar, gabelig; sie lieben trockene Örter, gehen auch ins Wasser, fressen kleine Thiere (Insecten, Mäuse, Eidechsen, Frösche etc.), sind schnell, werden durch ihren Fraß nützlich, empfehlen sich meist durch Schönheitu. Regelmäßigkeit der Zeichnungen. Giftzähne fehlen. Arten: a) Ringelnatter (Gemeine N., Natrix vulgaris, Coluber natrix L.), am Halse ist beiderseits ein gelblicher od. weißlicher Fleck, Leib blaugrau od. rothgrau u. dann dunkel gefleckt, Bauch weiß, schwarz gefleckt; wird 4 Fuß lang, frißt Mänse, Ratten, junge Vögel, auch Milch (aus den Kellern), ist ganz unschädlich, leicht zu zähmen, schwimmt geschickt, wird gegessen; Eier zusammenhängend, in feuchten, warmen Orten; in Mittel- u. Südeuropa, doch nicht im Norden; gilt an manchen Orten für Glück bringend; b) Glatte N. (C. laevis, C. thuringiacus, Coronella austriaca), mit ganz glatten Schuppen, an der Kehle vier Schuppenpaare, am Hinterkopfe zwei braunrothe Flecke; wird 2 Fuß, läßt sich zähmen, ist unschädlich, bringt lebende Junge; häufig in Deutschland; c) Äsculapschlange, s.d. 1); d) Vierstreifige N. (C. quadrilineatus, C. elaphis), mit sechseckigen Schuppen (die auf dem Rücken sind schwach gekielt), rothgelb, mit vier braunen od. schwarzen Streifen auf dem Rücken; größte europäische Schlange, wird 6 Fuß lang; aus Illyrien, Italien, Spanien u.a. Ländern; e) Grün u. Gelbe N. (C. atrovirens, C. viridiflavus), dunkelgrün, mit vielen kleinen, gelben Querstreifen, die sich gegen den Schwanz in acht regelmäßige Längslinien bilden, unten weiß; wird 3–5 Fuß lang, wird sehr zahm u. zutraulich; lebt in der Schweiz, Frankreich u.a. Ländern: f) Würfelnatter (C. tesselatus), mit dickem Halfe, braungrau, mit schwärzlichen Zickzackflecken, in der Schweiz; g) Treppennatter (C. scalaris), oben gelbbräunlich, mit einer leiterähnlichen, schwarzen u. braunen Zeichnung auf dem Rücken; h) Schooßnatter (C. domicella), glänzendweiß, mit weiß u. schwarz gestricheltem Kopfe u. schwarzem Streife auf dem Bauche; Spielwerk für die Frauen in Malabar; i) Schönste N. (C. venustissimus Neuw.), aus Brasilien; Reifnatter (C. doliatus); k) Trauernatter (C. pullatus); l) Alidrasnatter (Weißling, C. alidras L.), ganz weiß; m) Augennatter (Auroranatter, C. aurora, rostfarbig, mit gelbem Rückenstreif, Schuppen an der Basis aurorafarbig, am Cap; n) Ahätullnatter etc. Die Abgottsnatter (Götzennatter, Vipera daboia s. Coluber idolum), gehört zu den Vipern u. ist also giftig. Sie ist oben weißlich, mit großen, ovalen, fuchsrothen, schwarz u. braun eingefaßten Flecken in drei Reihen; wird im Reiche Whida als Fetisch verehrt. Jährlich wecht man ihr einige der schönsten Mädchen, die es für Ehre halten, ihr zu dienen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • natter — [ nate ] v. tr. <conjug. : 1> • 1344; de natte 1 ♦ Vx Couvrir d une natte. 2 ♦ (1606) Entrelacer, mettre en natte. ⇒ tresser. Natter de la soie. Natter ses cheveux. « Nattée à l alsacienne, deux petits rubans voletant au bout de mes deux… …   Encyclopédie Universelle

  • Natter — steht für: Nattern, eine Familie von Schlangen Bachem Ba 349 Natter, ein Raketenflugzeug SMS Natter (1860), ein Kanonenboot II. Klasse der Preußischen und der Kaiserlichen Marine SMS Natter (1880), ein Panzerkanonenboot der Kaiserlichen Marine… …   Deutsch Wikipedia

  • Natter — means talking without content (similar to yammer ). It may also refer to: Bachem Ba 349, a German manned rocket interceptor from World War II Robert J. Natter, a US Navy Admiral Tobias G. Natter, an Austrian art historian and museums director… …   Wikipedia

  • natter — Natter. v. a. Couvrir de Natte le plancher ou les murailles d un chambre, d un cabinet. Natter les murailles d une chambre. natter le plancher d un cabinet. On dit, Natter les cheveux, pour dire, Les tresser en Natte …   Dictionnaire de l'Académie française

  • Natter — Sf std. (8. Jh.), mhd. nāter(e), ahd. nāt(a)ra, nāter, as. nādra Stammwort. Aus g. * nadra m., * nadrō f. Natter (Belege mit erwiesener Länge im Mittelhochdeutschen erzwingen kaum den Ansatz einer westgermanischen Form mit Länge; eher ist mit… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • natter — meaning ‘to chatter idly’, is largely confined to BrE. It seems to be an alteration of an earlier dialectal word gnatter, which is of uncertain origin but like natter bore the meaning ‘grumble’ …   Modern English usage

  • Natter — Nat ter, v. i. [Cf. Icel. knetta to grumble.] 1. To find fault; to be peevish. [Prov. Eng. or Scot.] [1913 Webster] 2. To talk constantly; to chatter incessantly to prattle; as, nattering like a chatterbox. [PJC] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Natter [2] — Natter, eine Art kurzer Kanonen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Natter [3] — Natter, Johann Lorenz, geb. 1705 in Biberach, bereiste als Juwelier die Schweiz u. Italien, widmete sich aber hier ganz der Steinschneidekunst, ging 1742 nach Holland, 1743 nach Kopenhagen, von hier nach Petersburg u. London, arbeitete 1756 am… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Natter — Natter, 1) Johann Lorenz, Steinschneider, geb. 1705 zu Biberach in Württemberg, gest. 27. Okt. 1763 in Petersburg, erlernte die Goldschmiedekunst, wandte sich in Italien der Steinschneidekunst zu und ließ sich 1762 in Petersburg nieder. Er… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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