Frosch [1]

Frosch [1]

Frosch, 1) (Rana L.), Gattung der Frösche: Leib gestreckt, eckig, Haut glatt, Hinterbeine längel, stark, mit ganzer Schwimmhaut, Oberkiefer u. Gaumen mit borstenartigen Zähnen, die Männchen an jeder Seite der Ohren eine Blase (Schallblase), die sich beim Quaken ausdehnt, Zunge halb angewachsen, vorn tief ausgerandet, halb vorstreckbar, Hinterbeine länger als die vorderen, doch kürzer als bei den Laubfröschen; den Laich setzt das Weibchen in Klumpen ab, das Übrige über die Fortpflanzung s.u. Frösche; die Frösche können gut schwimmen u. hüpfen; Arten: sehr zahlreich, darunter: a) Grü [763] ner Wasserfrosch (R. esculenta), dunkelgrün, drei gelbe Längsstreifen oben, mit einigen dunkleren Flecken, unten meist schwarz gefleckt, 3 Zoll groß, lebt fast überall in stehenden Wassern, hüpft oft 3 Ellen weit, geht nicht weit vom Wasser weg, häutet sich aller 8 Tage, frißt Fischlaich, junge Fische, Insecten, Würmer, soll auch junges Wassergeflügel ins Wasser ziehen u. alte Fische anbeißen, hat sehr laute Stimme, dient Störchen, Hechten, Aalen, Wasserratten u. anderen Thieren zum Fraß; schläft wie der Folgende im Winter im Schlamm unterm Wasser. Die Schenkel (Froschkeulen) werden von den Bewohnern von Südeuropa, bes. Frankreichs, doch auch in Holland u. Deutschland, als Leckerbissen gespeist. Sie werden mit etwas Salz u. klarem Pfeffer bestreut, mit Citronensaft betröpfelt u. eine Stunde darin liegen gelassen, dann in Butter geschmort u. so verspeist, od. auch in Fricasseesauce, worin sie vorher noch ein wenig gekocht werden. Auch kann man sie in geschlagene Eier tauchen, mit klarer Semmel bestreuen u. in Schmelzbutter backen; b) Brauner Grasfrosch (R. temporaria), Rücken glatt, scharfkantig, Hinterbeine lang, Kreuz höckerig, Leib körnig, ist oben rothbraun, schwarz gefleckt, mit schwarzem Streif hinter dem Ohr; ist der im Frühjahr zuerst kommende F., lebt die erste Zeit nach seinem Erwachen im Wasser, dann auf dem Lande, frißt allerlei Insecten, wächst 2 Jahr, vermehrt sich ungeheuer, kommt nach Regenwetter oft schaarenweise zum Vorschein (Froschregen); c) Bastardfrosch (Jakje, Jak, R. paradoxa), mit großem Schwanz, der mehrere Jahre stehen bleibt, außerdem so groß wie ein Wasserfrosch, grünlich, braun gefleckt, Schenkel braun gestrichelt; aus Surinam u. Guiana; d) Ochsenfrosch (Brüllfrosch, R. mugiens), oben grün, unten gelblich, schwarz gefleckt, 8–10 Zoll groß, brüllt laut, wie ein Ochs, wohnt gern in Quellen, die sie rein hatten sollen, fressen aber auch junges Wassergeflügel u.m.a.; 2) so v.w. Laubfrosch.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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