- Bornemann
Bornemann, 1) Johann Balthasar, geb. 1725 u. gest. 1784; Porzellanmaler in Paris, malte für Friedrich den Gr. das kostbare Porzellanservice, welches dieser der Kaiserin Katharina II. schenkte. 2) Johann Wilhelm Jakob, geb. 1766 in Gardelegen, war Lotteriedirector in Berlin u. st. 1851 daselbst. Er schr.: Gedichte in plattdeutscher Mundart, Verl. 1810 u. 1816, 6. Aufl., ebd. 1854; Einblicke in England u. London, ebd. 1818; Natur- u. Jagdgemälde, Lpz. 1827; Lehrbuch für die Gymnastik ebd. 1814; Die gymnastischen Übungen in der Hasenhaide, ebd. 1811; Humoristische Jagdgeschichten, ebd. 1855. 3) Friedrich August, geb. 1786 in Großenhain, wurde 1813 Rector am Lyceum in Schneeberg, 1818 Professor in Meißen u. st. 1848 als Oberpfarrer in Kirchberg; er gab heraus: Xenophons Symposion 1824, Cyropädie 1828, 3. Aufl. 1840; Memorabilien 1829; Scholia in Lucea evang., 1830; die Apostelgeschichte, 1848. 4) Wilhelm, Sohn von B. 2), geb. 1795 in der Altmark, arbeitete erst als Geheimer Oberfinanzrath im Finanzcollegium, dann als Geheimer Justizrath im Justizministerium, wurde 1842 Staatssecretär u. Präsident des Obercensurgerichts, legte 1844 diese Stellen nieder u. wurde als Dirigent einer Abtheilung in das Ministerium des Innern berufen; er wurde den 20. März 1848 Justizminister, trat aber im Juli aus u. wurde zweiter Präsident des Obertribunals. Er schr.: Von Rechtsgeschäften u. Verträgen, Berl. 1825, 2. Aufl. 1833; Rechtsfälle u. Rechtsbestimmungen aus den Acten des Appellationsgerichts zu Greifswald, Berl. 1832; Systematische Darstellung des preußischen Civilrechts, Berl. 1834–39, 6 Bde., 2. A. 1837–45.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.