Brandis [2]

Brandis [2]

Brandis, altes Geschlecht, das vormals in der Schweiz u. Tyr begütert war (s. Brandis [Geogr.] 3) u. 4); die schweizerische Linie kam im 14. u. 15. Jahrh. zu großem Besitz (Blumeneck, Vaduz, Schellenberg, Mayenfeld), verkaufte ihre Besitzungen 1459 an Bern, zog nach Vaduz u. starb 1509 mit Johann von B. aus. Die tyroler Linie, vormals von Lanaburg geheißen, erhielt 1573 die Bestätigung ihres alten Freiherrnstandes u. wurde 1654 in den Reichsgrafenstand erhoben. Diese Linie zerfiel im 17. Jahrh. in 2 Speciallinien, von denen die eine in Niederösterreich u. Steiermark Besitzungen erwarb, aber 1790 ausstarb. Ihre Güter gingen auf die tyroler Linie über, welche katholischer Confession ist u. das Obererblandsilberkämmereramt in Tyrol besitzt. Jetziger Chef ist: 1) Graf Heinrich, geb. 1787, K. K. Kämmerer u. Landrath, seit 1814 vermählt mit Josepha, geb. Gräfin v. Welsersheimb; ein älterer Sohn Ferdinand ist geb. 1819; sein Bruder ist 2) Graf Clemens, geb. 1798, Geh. Rath u. vormals Obersthofmeister bei Kaiser Ferdinand; er ist seit 1834 Wittwer von Adrienne, geb. Gräfin Desenffans d'Avernas; sein älterer Sohn Anton ist geb. 1832.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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