- Nitzsch
Nitzsch, 1) Karl Ludwig, geb. 1751; war früher Pfarrer in Beucha bei Leipzig, dann Superintendent in Borna, hierauf in Zeitz, wurde 1790 Generalsuperintendent u. Professor der Theologie in Wittenberg, 1817 erster Director des Predigerseminars u. st. daselbst 5. Dec. 1831; er schr.: De judicandis morum praeceptis in N. T. a communi omnium hominum ac temporum usu alienis, 11 Progr. 1791–1802; Neuer Versuch über die Ungültigkeit des Mosaischen Gesetzes u. den Rechtsgrund der Eheverbote, Wittenb. 1800; De revelatione religionis externa eademque publica, Lpz. 1606; Über das Heil der Welt, Wittenb. 1817; Über das Heil der Kirche, ebd. 1822; Über das Heil der Theologie durch Unterscheidung der Offenbarung u. Theologie, ebd. 1830; De discrimine revelationis imperatoriae et didacticae, ebd. 1830, 2 Bde. 2) Christian Ludwig, Sohn des Vor., geb. 1782, studirte Medicin, wurde 1800 Professor der Botanik u. Naturgeschichte in Wittenberg, ging 1815 mit nach Halle u. wurde da ordentlicher Professor der Naturgeschichte u. Director des Museums; er st. 16. Aug. 1837 u. schr.: De respiratione animalium, Wittenb. 1808; Osteographische Beiträge zur Naturgeschichte der Vögel, Lpz. 1611; Brevis societatis naturae curiosor. Halensis historia, Halle 1829; Pterylographia avium, Thl. 1, ebd. 1833; Observationes de avium arteria carotide communi, ebd. 1837; System der Pterylographie, herausgegeben von H. Burmeister, ebd. 1840. 3) Karl Immaniel, Bruder des Vor., geb. 21. Sept. 1787 in Borna, wurde 1810 akademischer Lehrer u. 1811 Diaconus[6] an der Schloßkirche in Wittenberg u. 1813 an der Marienkirche, 1817 Lehrer am Predigerseminar, 1820 Superintendent u. Propst in Kemberg, 1822 Professor der Theologie u. Universitätsprediger in Bonn, 1847 Professor u. Mitglied des Oberkirchenraths in Berlin, 1855 auch Propst an der Nikolai- u. Marienkirche in Berlin; er schr.: De apocryphicorum evangeliorum in explicandis canonicis asu et abusu, Wittenb. 1808; De testamentis duodecim patriarcharum, ebd. 1810; Theologische Studien, Lpz. 1816; Theologisches Votum über die preußische Agende, Berlin 1824; Über das Ansehen der heiligen Schrift u. ihr Verhältniß zur Glaubensregel in der protestantischen u. in der alten Kirche, Bonn 1827; System der christlichen Lehre, ebd. 1829, 6. A. 1851; Observationes ad theologiam practicam felicius excolendam, ebd. 1831; Predigten, Wittenberg u. Bonn 1815–48, 6 Samml.; Praktische Theologie, Bonn 1847–57, 3 Bde.; als Vertreter der Union gab er ein Urkundenbuch derselben heraus, Bonn 1853. 4) Gregor Wilhelm, Bruder der Vor., geb. 22. Novbr. 1790 in Wittenberg, studirte, in Schulpforte vorgebildet, seit 1810 in Wittenberg Philologie, nahm am Befreiungskriege Theil, wurde 1814 Conrector am Lyceum zu Wittenberg, 1815 Subrector in Zerbst, kehrte 1820 nach Wittenberg zurück, wurde 1827 Professor der alten Literatur u. Beredsamkeit in Kiel u. 1834 Mitglied der schleswig-holsteinischen Regierung für die Aufsicht über die Gymnasien; im Juni 1852 seines Amtes für verlustig erklärt, wurde er im August dieses Jahres Professor der Alterthumswissenschaft in Leipzig; er gab heraus: den Jon des Platon, Lpz. 1822; u. schr.: Erklärende Anmerkungen zu Homers Odyssee, Hannover 1826–40, 3 Bde. (unvollendet); Indagandae per Homeri Odysseam interpolationis praeparatio, Kiel 1828; Meletemata de historia Homeri fasc. I. et II., Hannover 1830–37; Die Sagenpoesie der Griechen, Braunschweig 1851. 5) S. Nitsch.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.