- Dominĭcus
Dominĭcus (d.i. der Herrliche), 1) S. D. de Guzman, geb. 1170 zu Calarvejo in Alt-Castilien; wurde 1199 Canonicus u. Archidiakon in Osma, half seinem Bischof seit 1206 mit Glück bei Bekehrung der Albigenser in Languedoc. Seine 16 Gehülfen verband er 1215 zu dem Predigerorden der Dominicaner (s.d.) u. stiftete auch den Orden der Dominicanerinnen (s.d.). Er lebte seit 1218 meist in Rom u. Bologna, starb 1221 in Bologna u. wurde 1233 heilig gesprochen; Tag: 4. August. 2) D. von Flandern, Dominicaner, Lehrer der Theologie in Bologna, Thomist; starb 1500; er schr. mehrere metaphysische Schriften, bes. Commentare zum Aristoteles. 3) D. Sotus, D. a Sota, D. Sota, geb. 1494 in Segovia, Dominicaner, Beichtvater Karls V., nahm 1545 Theil am Concil in Trident, lehrte später scholastische Philosophie in Salamanca u. st. daselbst 1560. Er schr. mehrere theologische Schriften u. Commentare zu Aristoteles u. Porphyrios, auch De justitia etjure, Salam. 1556, worin er behauptete, ein tyrannischer Herrscher könne von dem Volke abgesetzt werden. Auch erklärte er zuerst den Negerhandel für Unrecht. 4) Jakob, geb. 1764 in Rheinsberg, war Anfangs Bibliothekar Karls von Dalberg in Erfurt u. später Lehrer der Geschichte an der dortigen Universität; 1809 wurde er Director der neu organisirten Finanz- u. Domänenkammer, legte 1813 das Amt nieder, wurde 1817 Consistorial- u. Schulrath in Koblenz u. st. 1819. Er schr.: Erfurt u. das Erfurtsche Gebiet, Gotha 1793; Ferdinand Alvarez von Toledo, Herzog von Alba, Lpz. 1796, 2 Bde. Heinrich IV., König von Frankreich, Zür. 1797, 2 Bde.; System der Seehandlungspolitik der Europäer während des 18. Jahrh., Erf. 1798 etc.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.