- Porphyrĭos
Porphyrĭos, eigentlich Malchos, geb. 233 n.Chr. zu Batanea in Syrien, Neuplatoniker, studirte erst unter Longinos in Athen, dann unter Plotinos in Rom u. lehrte nach Plotins Tode daselbst Philosophie. Er st. um 305; sein bedeutendster Schüler war Jamblichos. Sein Hauptbestreben ging auf die Erklärung u. Ausbreitung der Plotinischen Lehre, Vereinigung der Aristotelischen mit der Platonischen u. Pythagoreischen, Aufklärung der einzelnen Gegenstände der Religion, wie Opfer, Mantik, Dämonen, Orakel, u. Bestreitung des Christenthums. Er ordnete Plotins Schriften in 6 Enneaden u. schr. Scholien zu Homer (herausgegeben von Valckenaer am Ende von Virgilii collat. script. gr., Löwen 1747); Πυϑαγόρου βίος (herausgegeben von Holstein, Rom 1630, mit Jamblichos von Küster, Amsterd. 1707, von Kiesling, Lpz. 1815, 2 Bde.); Περὶ Πλωτίνου βίου; Πρὸς τὰ νοητὰ ἀφορισμοί; Περὶ ἀποχῆς τῶν ἐμψύχων (von der Enthaltung des Genusses des Fleisches der Thiere, herausgegeben zuletzt von Rhoer, Utrecht 1767); Ηἰςαγωγή u. Κατὰ πεῦσιν καὶ ἀπόκρισιν (über die Kategorien des Aristoteles); Ζητήματα ὁμηρικά u. über die Nymphenhöhle in der Odyssee (eine allegorische Deutung derselben, herausgegeben von Goens, Utr. 1765); Προς Μάρκελλαν (seine Frau, welche er im vorgerückten Alter heirathete, zuerst herausgegeben von Mai, Mail. 1816, hinter dem Philo, auch in Orellis Opusc. sent. 1 Thl.); sein polemisches Werk gegen das Christenthum ließen die Kaiser Valentinian I. u. Theodosius I. vernichten.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.