- Drôme
Drôme (spr. Drohm), 1) im Alterthum Druna (s.d.), Fluß im südöstlichen Frankreich; entspringt bei dem Dorfe la Batie-des-Fonds im Arrondissement. Die des Departements Drome, am Eingange des Val di Drome, auf den Cottischen Alpen, bildet einige Seen, nimmt mehrere Flüsse (Bas, Riberre u. Chantemerle) auf, fließt in seiner Hauptrichtung nach NW., ist reißend u. fällt nach 15 Meilen unterhalb Livron in die Rhone; 2) davon benanntes Departement, grenzt an die Departements Isère, Hautes-Alpes, Basses-Alpes, Vaucluse u. Ardèche, besteht aus Valentinois u. Diois u. bildet den südlichen Theil der ehemaligen Dauphiné; 118,87 QM.; durch die Vorberge der Cottischen Alpen (Höhe bis 4500 Fuß) bergig (hier die berühmten Montagne inaccessible [Felsgipfel oben breiter als am Fuß] u. Montaiguille), nach der Rhone zu ebner; Flüsse: Rhone, Drome, Argental, Isère, Ouvèze u.a.; Klima: gesund, freundlich, namentlich im westlichen Theile sehr mild; Boden: vorzüglich an der Rhone sehr fruchtbar, im Gebirge schöne Buchen- u. Nadelholzwaldungen; Producte: Gemsen, Wölfe, Biber, Schildkröten, Getreide, Südfrüchte, Nüsse, Mandel- u. Maulbeerbäume, Melonen, Wein, Trüffeln, Eisen, Kupfer, mehrere Thonarten; Hauptbeschäftigungen: Ackerbau u. Vieh- (bes. Schaf-), auch bedeutende Seidenzucht, Weinbau (berühmt sind der rothe Eremitagewein bei Train u. Etoile, u. der weiße von Clairette u. Die); Industrie: Wollen-, Baumwollen-, Leinen- u. Seidenzeuge, Papier, Glas, Leder; Handel mit diesen Fabrikaten u. den Landesproducten, ferner mit Wolle, Oliven, Nußöl etc. Die Eisenbahn von Grenoble nach Valence durchschneidet den nördlichen Theil des Departements. Eintheilung in 4 Arrondissements: Valence, Die, Montélimart, Nyons, mit 27 Cantonen u. 361 Gemeinden; Hauptstadt: Valence; 1856: 324,760 Ew. D. gehört zur 8. Militärdivision u. zum 3. der im Febr. 1858 neu errichteten großen Militärcommandos (Lyon); 3) (Dromme), Küstenfluß im NW. des französischen Departements Calvados.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.