Isère

Isère

Isère (spr. Isähr), 1) Nebenfluß der Rhône links; entspringt westlich am Iseran in Savoyen, nimmt dort den Arc auf, geht bei dem Fort Barraux nach Frankreich über, durchfließt das Departement Isère, wo er den Drac u. Bourne empfängt, u. das Departement Drôme, wo er oberhalb Valence mündet; er ist nicht breit, aber tief u. reißend, wird in Savoyen zu Flößen benutzt u. schiffbar in der Gegend von Grenoble, doch ist die Schifffahrt schwierig wegen der vielen Inseln u. der reißendes Strömung; darnach benannt 2) Departement in Frankreich, 1790 aus der Provinz Dauphiné gebildet, 153 QM.; grenzt an Savoyen u. die Departements Hautes Alpes, Drôme, Rhône u. Ain; gebirgig durch die Cottischen Alpen, worin hier auf der Grenze die zum Theil mit Schnee bedeckten Berge Mont d'Olan, Grand Pelvoux, la Maidie la Bérarde, Abimée, Pic du Frene, im Innern der Mont Belledon, M. Chalanche, M. Rechoil, M. Moucherolle u.a. stehen, welche aber von romantischen Thälern, wie dem Grésivaudanthal um Grenoble, durchschnitten werden u. gegen Norden hin selbst in Ebenen auslaufen; Flüsse: Rhône, welcher hier der Guier, Bourbre u. dann die Isère mit Bourne, Drac u. Romanche zufließen; im Osten gibt es viel Weiher u. Seen, der beträchtlichste der von Paladru; ausgedehnte Sümpfe sind die von Bourgoin, Cessieux. La Mure, St. Laurent du Pont; das Klima ist frisch, rein u. gesund, aber sehr veränderlich, worunter der Landbau oft leidet; Producte: in dem waldreichen Gebirge gibt es Bären, Gemsen, Murmelthiere; die Viehzucht pflegt Rindvieh, Schafe, Pferde, Esel, Maulesel, Schweine, Ziegen, Seidenraupen, viel Geflügel; der Landbau liefert Getreide, Buchweizen, Hirse, Mais, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Wein, Hanf; Eisen, Blei, Silber, Zink, Kupfer, Marmor, Kalk, Ips, Granit, Torf etc. u. Mineralquellen, bes. zu Uriage bei Grenoble; die Industrie schafft Eisen, Stahl, Kupfer, Messing etc., Leinwand, Tuch, Damast, Baumwollenzeug, Leder, Strohhüte, Handschuhe, Rübenzucker, Liqueure, guten Käse (Fromage de Sassenage) etc. Die Eisenbahn von Lyon nach Marseille durchschneidet das Departement längs der Rhône; 576, 637 Ew. Höhere Bildungsanstalten sind die Universitätsakademie in Grenoble, 3 Colleges in Grenoble, Vienne u. Pont de Beauvoisin; Eintheilung in die vier Arrondissements Grenoble, La Tour du Pin, St. Marcellin u. Vienne. Das [81] Departement gehört zur 8. Militärdivision u. zum 3. der 1858 errichteten Militärobercommandos (Lyon); Hauptstadt ist Grenoble.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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