- Eisenberg
Eisenberg, 1) Amt im Saal-Eisenbergischen Kreise des Herzogthums Altenburg, von 3,05 QM. u. 15,500 Ew.; 2) Stadt darin u. Hauptort des Kreises auf einer Höhe an der Saale; Schloß Christiansburg, Sitz der Amtsbehörden, Lyceum, Porzellan- u. Steingutfabrik, Tuch- u. Wollenzeug-, bes. Beuteltuchweberei, Gerberei, Holzhandel; 4650 Ew. – E. gehörte dem Markgrafen von Meißen u. kam nach dem Wechsel mehrerer Linien an Sachsen-Gotha, u. nach dem Tode des Herzogs Ernst des Frommen 1675 erhielt E. dessen fünfter Sohn Christian, der die besondere Linie Sachsen-E. stiftete, doch starb dieselbe mit ihm 1707 wieder aus, u. E. kam, immer einen Theil des Herzogthums Altenburg ausmachend, an Gotha, von da aber in der Theilung 1826 an Altenburg, s.u. Sachsen (Gesch.). Seit 1829 residirte Prinz Georg eine Reihe von Jahren hier. Vergl. Gschwend, Eisenbergische Chronik, Eisenb. 1758, umgearbeitet u. fortgesetzt von A. L. Back, ebd. 1842, 2 Bde.; Schultes, Diplomatische u. statistische Nachrichten von der Stadt E., Jena 1799; 3) Marktflecken im Gerichtsamte Moritzburg des königlich sächsischen Kreises Dresden, Blutegelzucht, Jahr- u. Viehmärkte, bes. Pferdehandel; 900 Ew.; 4) Dorf im Canton Göllheim des baierischen Kreises Pfalz; Eisenwerke, Fabrik von Fleckkugeln, Zwetschenbau, Papier- u. Schneidemühlen; 950 Ew.; 5) verfallenes Schloß bei Corbach in Waldeck, nach welchem eine 1602 ausgestorbene Seitenlinie des Hauses Waldeck benannt war; s.u. Waldeck (Gesch.); 6) Berg bei Unterwiesenthal im sächsischen Erzgebirge, nach dem Fichtelberge der höchste in Sachsen, von 3166 Fuß Höhe.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.