Eustathĭos

Eustathĭos

Eustathĭos (Eustathius, d.i. der Beständige, männlicher Vorname), 1) E. aus Kappadocien, Neuplatoniker, Schüler des Jamblichos, ein großer Redner, ging 358 als Gesandter des Kaisers Constantius an den Perserkönig Sapor. 2) St. E. von Antiochien, aus Side in Pamphylien, Bischof zu Beröa in Syrien, dann zu Antiochien, er war auf dem Concil zu Nicäa 325 heftiger Gegner des Arius u. wurde 330 von einer Versammlung bei Antiochien abgesetzt u. vom Kaiser Constantin nach Trajanopolis verwiesen, wo er (nach And. zu Philippi) 337 od. 360 starb; sein Tag in der Griechischen Kirche: 20. Februar. Schr. griechisch: Hexaëmeron commentarius ac de engastrimytho, herausgegeben von Leo Allatius, Leyd. 1629. Seine Anhänger heißen Eustathianer. 3) E. von Sebaste, ein Armenier od. Kappadocier, Schüler des Arius, war Anfangs Mönch, dann Presbyter zu Cäsarea, wurde aber bald irriger Meinungen wegen auf der Synode zu Neucäsarea abgesetzt u. excommunicirt. Diese Meinungen, die von seinen Anhängern, den Eusiathianern, welche sich bis zur Verdammung ihrer Lehrsätze auf der Synode von Gangra in Paphlagonien 357 hielten, noch mehr geschärft wurden, betrafen zu strenge Ansichten über die Ehe, die sie ganz verwarfen, Fasten am Sonntage, Armuth etc. E. wurde später, um seines musterhaften Lebens willen wieder in die Kirchengemeinschaft aufgenommen u. Bischof von Sebaste. Er war Freund Basilius des Großen, dessen Schriftüber das Mönchsleben ihm von Einigen beigelegt wird, u. einer der Abgeordneten der morgenländischen Bischöfe an Bischof Liberius in Rom; er starb um 380. 4) E., Patricier u. Antecessor in Constantinopel um 1025 n. Chr.; er schr.: Περὶ χρονικῶν καὶ διαστημάτων (Zusammenstellung der Zeitbestimmungen im Justinianischen Rechte u. in den Basiliken), herausgegeben Bas. 1561; zuletzt von Teucher, Lpz. 1791, 2. Aufl. ebd. 1802. 5) E. aus Constantinopel, war Anfangs Diakonus u. Lehrer der Rhetorik daselbst u. seit 1155 Erzbischof von Thessalonike; er st. 1194 u. trug aus alten Anslegern Commentare zu Homer (Παρεκβολαὶ εἰς την 'Ιλιάδα), Rom 1542–50, 4 Bde., Bas. 1559, 3 Bde., Lpz. 1825–30, 6 Bde., u. zu Dionysios Periegetes (Υπομνήματα εἰς τὸν Διονύσιον, inmehreren Ausgaben dieses Dichters) zusammen. Er schr. auch Commentar zu Pindar, von welchem nur die Einleitung (herausgegeben von Schneidewin, Gött. 1837) erhalten ist, u. theologische Aufsätze u. Briefe, herausgegeben mit Panaret u. Eugenicus von Tafel, Erf. 1832; die Betrachtungen über den Mönchsstand von Tafel, Berl. 1847. 6) (Eumathios), Ägyptier, Chartophylax, aus ungewisser, doch späterer Zeit; schr. griechisch einen Roman: Hysmine u. Hysminias, herausgegeben von Gaulmin mit lateinischer Übersetzung, Par. 1618, von Teucher, Lpz. 1792, u. Lebas, Par. 1828; übersetzt von der Frau Rei ske, im 1. Bde. der Hellas, Lpz. 1778. 7) E. Dabisa, 1662–1666 Hospodar der Moldau, s.d. (Gesch.)


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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