- Flarman
Flarman (spr. Fläksmänn), John, geb. 1755 in York, bildete sich auf der Londoner Akademie für die Bildhauerkunst, welche er jedoch wegen einer Zurücksetzung verließ, um durch eigene Thätigkeit sich zu vervollkommnen. Schon durch mehrere Arbeiten zu einem achtungsvollen Rufe gelangt, ging er 1787 nach Italien, hielt sich hauptsächlich in Rom auf, wurde Mitglied der Akademien zu Florenz u. Ferrara u. kehrte 1794 nach London zurück, wo er 1810 zum Professor der Akademie ernannt wurde u. 1826 starb. Unstreitig der bedeutendste der englischen Bildhauer gehörte F. zu den Künstlern, welche sich zu Ende des 18. Jahrh. um die Regeneration des Geschmacks verdient machten u. die antike Plastik zum Vorbild nahmen. Auch als Zeichner bekundete er einen geläuterten Geschmack u. feinen Sinn für schöne Linien, namentlich in seinen Umrissen zu Homer (The Odyssee of Homer engr. by Th. Piroli, Parker and Neagle, Rom 1793, nachgestochen von Riepenhausen, Gött. 1803, von Schnorr u. A; The Iliade, 1794, auch nachgestochen), zum Äschylos (gestochen von Piroli), Hesiod (gest. von Blake) u. Dante (gest. von Piroli). Werke: Monument des Lord Mansfield in der Westminsterabtei; Michael u. Satan, eine Gruppe (gest. von Thomson); Statne John Kemble's in Westminster; Statue der Komödie im Coventgarden-Theater u. viele andere Statuen großer Männer u. allegorischer Gottheiten, ferner das Schild des Achilles (gest. von Freebairen).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.