- Galway [1]
Galway (spr. Gaolweh), 1) Grafschaft im Südwesten der irischen Provinz Connaught, 91,78 QM.; grenzt an die Grafschaften Mayo, Roscommon, Kings (Provinz Leinster), Tipperary u. Clare (Provinz Munster) u. an den Atlantischen Ocean; zerrissene Küsten mit tiefen Buchten u. Baien (Galway-, Kilkerran-, Birterbuy-, Clifden- u. Killery-Baien); davor zahlreiche Küsteninseln u. Klippen; mehrere große Landseen: Lough-Corrib (4 Meilen lang, 2 Meilen breit), Lough-Mask (theilweis in der Grafschaft Mayo), Lough-Derg u. a; Flüsse: Shannon, Blackwater, Dunmore, Moyne, Clare, Carnamart u.a.; im Osten eine fruchtbare, nur von niedrigen Hügelreihen durchzogene, leidlich angebaute Ebene; im Westen öde u. nackte Berge; man treibt Ackerbau (Hafer, Kartoffeln u. etwas Weizen) u. Viehzucht (schönes, langhörniges Rindvieh u. feinwollige Schafe); auch die Fischerei (namentlich Häringsfang) ist nicht unbeden tend; Industrie auf Leinweberei beschränkt; Bevölkerung sehr arm u. im Abnehmen, 1841 414,684 Ew., 1851 nur noch 298,129 Ew.; die Einw. sind meist Katholiken; die Grafschaft G. schickt vier Mitglieder ins englische Parlament. 2) Hauptstadt darin, am Ausfluß des Lough-Corrib in die Galway-Bai; befestigter, großer aber seichter Hafen; katholische Kathedrale, Palast des protestantischen Erzbischofs von Tuam, protestantische Collegiatkirche; Börse, Kasernen, ansehnlicher Handel, Manufacturen von grobem Tuch u. Leinzeugen; Lachs- u. Häringsfang; Eisenbahnverbindung mit Dublin; G. gehörte früher zu den stärksten Festungen Irlands, jetzt nur noch wenig befestigt; 24,600 Ew. G. früher die bedeutendste Handelsstadt in Irland, hatte eigne Herren, von denen Fergus im 12. Jahrh. genannt wird; in dem Aufstand der Irländer gegen Karl I. war G. neutral, ergab sich aber schließlich dem Grafen Ormond; es wurde 1651 von den Parlamentstruppen genommen, dann bis 1691 für Jakob II. gehalten 3) Städtischer Bezirk mit Postamt (Post-township) in der Grafschaft Saratoga des Staates New-York (Nordamerika); 2200 Ew.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.