Hoym [2]

Hoym, eine alte anhaltische Familie, deren Stammhaus das Schloß bei der Stadt Hoym (s.d. 2) ist. 1) Benedict, war um 1350 Kriegsgeneral Ludwigs des Baiern. 2) Friedrich, war erst Dekan zu Naumburg, wurde 1356 zum Bischof von Merseburg u. 1382 zum Erzbischof von Magdeburg erwählt; starb aber in diesem Jahre. 3) Gebhard, war Feldoberst des Kaisers Karl V. u. wurde wegen seiner Tapferkeit im Türkenkriege in den Freiherrnstand erhoben. Frühzeitig schon theilte sich das Geschlecht in eine sächsische u. eine braunschweigische Hauptlinie; erstere ist wieder erloschen, u. von der zweiten zweigte sich ein pommerscher, nachher schlesischer Ast ab, aus welchem stammt: 4) Graf Georg Karl Heinrich, geb. 1739 in Poploz in Hinterpommern; studirte in Frankfurt a. d. O., trat 1761 in preußische Militärdienste, widmete sich aber später dem Finanzfache; er wurde 1762 Kriegs- u. Domänenrath, 1767 Geheimerrath u. zweiter Kammerdirector, 1769 Regierungspräsident in Kleve u. 1770 dirigirender Minister in Schlesien, wurde von Friedrich Wilhelm II. in den Grafenstand erhoben u. ihm nebst Schlesien zugleich die Verwaltung von Südpreußen übertragen. Nach dem Tilsiter Frieden lebte er als Privatmann u. st. 1807 in Dyherrnfurt bei Breslau. Er wirkte sehr segensreich für Schlesien, s.d. (Gesch.). Da er keine männlichen Nachkommen hinterließ, so erlosch diese gräfliche Linie wieder. Die jetzt noch in Preußen blühende, der Evangelischen Confession folgende u. 1809 in den preußischen Grafenstand erhobene Linie stammt auch aus der braunschweigischen Hauptlinie ab, u. ihr derzeitiger Chef ist: 5) Graf Karl, Sohn des 1849 verstorbenen preußischen Obersten Grafen Wilhelm, geb. 1835.