Joyeuse [2]

Joyeuse (spr. Schoaios), 1) Guillaume, Vicomte de J., jüngster Sohn Jeans de I., Gouverneurs von Narbonne; war Anfangs Geistlicher, nahm nach dem Tode seines ältesten Brudes Kriegsdienste, zeichnete sich 1562 gegen die Protestanten aus, wurde 1582 Marschall von Frankreich u. st. 1592. 2) Annas, Duc de J., Sohn des Vor., geb. um 1560, Günstling Heinrichs III.; zeichnete sich 1580 vor la Fère aus, wurde mit Margarethe von Lothringen, Schwester der Königin Louise, vermählt u. 1582 Admiral von Frankreich; er befehligte 1587 in Guyenne gegen die Hugenotten, von denen er eine Abtheilung zu St. Eloi niederhauen ließ, u. wurde 1587 bei Coutron von Hugenotten zur Vergeltung getödtet. 3) François, Duc de J., Bruder des Vor., geb. 1562, wurde Erzbischof von Narbonne, 1583 Cardinal u. Erzbischof von Toulouse u. Rouen, führte unter Heinrich III., Heinrich IV. u. Ludwig XIII. die wichtigsten Unterhandlungen (so die Aussöhnung Heinrichs IV. mit dem Papste, den Frieden zwischen Venedig u. dem Papst, gab die erste Idee zu der Verbindung des Mittel- u. Atlantischen Meeres durch den Kanal von Languedoc) u. st. 1615. Die Geschichte J-s gab Ant. Aubery, Par. 1655, Fol., heraus. 4) Henri, Duc de J. du Bouchage, Bruder der Vor., geb. 1567; war Anfangs Soldat, wurde nach dem Tode seiner Gemahlin 1587 Kapuziner, verließ aber 1592, als er durch den Tod seines Bruders der einzige Stammhalter des Hauses J. geworden war, diesen Orden wieder, stellte sich an die Spitze der Ligue, versöhnte sich 1596 mit Hein[51] rich IV., der ihn zum Marschall von Frankreich ernannte, wurde 1600 wieder Kapuziner u. st. 1608 in Rivoli bei Turin. Lebensgeschichte von Jean de Callières, Par. 1661. 5) Jean Armand, Marquis de J., zweiter Sohn des Grafen Ant. Franc. v. J., geb. 1631, zeichnete sich 1648–97 in den Kriegen Ludwigs XIV. aus, befehligte bei Neerwinden den linken Flügel, wurde dann Gouverneur der lothringischen Bisthümer u. st. in Paris 1710.