Kinkhorn

Kinkhorn

Kinkhorn (Kinkhornschnecke, Buccium L.), 1) Gattung der Röhreu- (Kamm-)kiemenschnecken; die Schale gewunden, Spindel ohne Falten; Mündung oval, Kanal kurz, links gewunden. Untergattungen: a) Eigentliche K. Schale u. Mündung länglichoval, statt des Kanals nur ein Einschnitt; der Nabel u. Schleier fehlt; Art: Wellenborn (Gewelltes K., B. undatum), mit starken Querstreifen u. eckigen Windungen; Farbe ist grau, blau, braun, gelb; B. glaciale, B. boreale, B. laevissimum, das Bezoarhorn u.a. Mehre Arten kommen versteinert vor; b) Helmschnecke (Cassis Brug.), Schale eiförmig, Mündung schmal, länglich, eine Platte auf der Spindel; Kanal nach hinten links umgebogen; Deckel gezähnelt. Einige haben Knoten auf dem Gewinde, als: Echte Sturmhaube (C. cornuta), spannenlang, sehr dick, unten flach, roth,[495] oben gewölbt, unrein weiß, Knoten braun, eßbar; Vezoarhorn (C. glauca). grau, glatt, innen gelblich, Lippe gezähnt; in Ostindien; Bettdecke (C. areola), eiförmig, glatt, glänzend, weiß, gelbwürfelig gezeichnet, Mündung gezähnelt; selten. Andere haben keine Knoten, als: Glühender Ofen (C. ruta), Mündung glühendroth; in Ostindien zum Schmuck verarbeitet; c) Bogenschnecke (Kofferschnecke, Nassa Lam.), Seite der Spindel mit einer dicken, schwieligen, breiten Platte belegt, Mündung mit einer tiefen Ausschweifung, ohne Kanal; Art: Kufferhörnchen (K. arcularia Lam.), Windungen gefaltet u. mit Höckern besetzt; findet sich im Indischen Meer, dient zur Verzierung der Bogen bei den Wilden, u. a,; d) Harfe (Harfenschnecke, Harpa Lam.), Schale mit Längsrippen (die letzte ist gesäumt), ohne Kanal u. Nabel; meist schöne Schnecken; Art: Gemeine Harfe (Davidsharfe, H. vulgaris Lam., Buccinum h. L.), Rippen roth u. weiß, dazwischen in den Vertiefungen braune Flecken; die kleinern heißen Amorettchen; finden sich auch versteinert; Ancillaria Lam., der ähnlich, doch fehlt der Nabel u. die Furchen am Gewinde; Art: A. cinnamomea u.a.; e) Faßschnecke (s.d.); f) Elfenbeinschnecke, s. Eburna; g) Purpurschnecke (Purpura Brug.), Schale eirund, meist höckerig, Säule plattgedrückt, am entgegengesetzten Ende schneidend, Öffnung der Schale endigt sich in einen kurzen, schiefen Kanal; sind getheilt in aa) Purpura Lam., Öffnung ist unbewaffnet; Arten: Persische Purpurschnecke (P. persica, Buccinum persicum). Schale dick, braun, schwarz u. weiß gestreift u. beschnürt; Rothmund (P. haemastoma), um elliptischer, gelber Mündung, Schale oval, etwas stachelig; eßbar; Steinchen (P. lapillus); Weitmund (P. patulla), Mündung sehr weit; vorzüglich zur Bereitung des Purpurs von den Römern benutzt; Treppenkinkhorn (Trochlea, Bucc. scala), aschgrau, Gürtel erhaben, glatt, aus dem Südmeer; Stachelnuß (P. hippocastanum), etc.; bb) Einhornschnecken (Monoceros Lam.), an der innern Basis des rechten Randes ein kegelförmiger Zahn, Mündung groß, schief ausgeschnitten; Art: Einhorn (M. imbricatus Purp. monodon), von der Magellanischen Küste, theuer; cc) Igelschnecke (Rincinula, Rincinella Lam.), Zähne auf der Spindel u. der Lippe; Art: Maulbeere (R,. horrida, Murex neritoideus), verkehrt eiförmig, dick, voll brauner, kurzer Stacheln; aus Ostindien. Mehre Arten, z.B. Lapillus, Marginata u. abfinden sich versteinert; h) Nadelschnecke (Schraubenschnecke, Terebra Lam.), Schale gethürmt, Spindel sehr verlängert u. spitzig; Art: Gefleckte Nabelschnecke (Pfrieme, Örnadel, Großes Tigerbein, T. maculata L.), Windungen glatt, mit braunrothen, eckigen Flecken auf weißem Grunde: Gürtelschnecke (T. vittata), thurmförmig, blaßroth, mit einem Gürtel u. vertieften, körnigen Streifen; aus Afrika; Kleines Tigerbein (T. subulata). aus Ostindien: i) Mohrschnecke (Helmschnecke, Knotenhorn, Cassidaria; Lam., Morio Montf.) der Kanal ist wenig gekrümmt, ähneln der Gattung Cassis; Art: Knotige Mohrschnecke (C. echinophora), 4 Zoll groß. gestreift, blaßroth (braungelb), mehre Reihen Höcker; im Adriatischen Meere, gibt schönen Purpursaft; k) Muschelpatelle (Concholepas L.), Mündung sehr groß, Gewinde sehr klein, der Ausschnitt hat jederseits einen kleinen Zahn; Art: E. peruviana (Patella, Lepas), braun, Längsrippen knotig, an den Küsten Perus, theuer (20–30 Gulden); 2) so v.w. Trikonshorn.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kinkhorn — Kinkhorn, s. Tritonshörner …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kinkhorn, das — Das Kinkhorn, des es, plur. die hörner. 1) In einigen Gegenden, ein Horn, d.i. musicalisches Blase Instrument, welches einen sehr hellen Ton gibt, und unter dem Nahmen des Zinkes am bekanntesten ist, S. dieses Wort. 2) Figürlich wird wegen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kinkhorn — Kịnk|horn 〈n. 12u〉 = Spindelschnecke …   Universal-Lexikon

  • Maulbeere — Maulbeere, Schnecke, eine Art Kinkhorn, s.d …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Maulbeerschnecke — Maulbeerschnecke, eine Art Kinkhorn, s.d …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Meerhorn — Meerhorn, so v.w. Kinkhorn …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Meertrompete — Meertrompete, so v.w. Kinkhorn …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mohrschnecke — Mohrschnecke, eine Art Kinkhorn …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Monocĕros — 1) so v.w. Einhorn; 2) so v.w. Einhornfisch 2); 3) Gattung der Purpurschnecken, s.u. Kinkhorn g) bb) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Nassa — Nassa, 1) (Chir.), so v.w. Natta; 2) so v.w. Bogenschnecke, s.u. Kinkhorn c) …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”