- Krypta
Krypta (gr., Gruftkirche), bedeutete beiden ersten Christen so v.w. Katakombe, ein unterirdischer Raum zur Bestattung der Todten. Als solche waren bes. berühmt die K, des St. Sebastian in Rom, in welcher die Apostel Petrus u. Paulus, u. die K. bei Nola, in welcher der Presbyter Felix von Nola begraben sein sollte. In solchen Krypten feierte man am Märtyrergrabe das heilige Abendmahl, weshalb man sie auch Confessio (s.d. 8) nannte, u. über denselben erbaute man dann eine Kirche. In der Folge erhielt umgekehrt jede bedeutende Kirche ein Märtyrergrab, eine K. Besonders finden sich diese in der Zeit des älteren romanischen Baustyles unter dem östlichen Theile solcher Kirchen u. bestehen aus niedrigen auf Säulen gewölbten Räumen, zu welchen von der Oberkirche Treppen zu beiden Seiten herabführen, in ihnen steht ein Altar- auch waren sie mit Bildern, Mosaiken u. dgl. ausgeschmückt u. enthielten auch Begräbnißstätten der Bischöfe, Abte etc. Sie erstrecken sich meist unter dem Chor u. der Apsis, manchmal unter der ganzen Vierung, bisweilen auch unter den Seitenarmen des Querschiffs hin. Das Verschwinden der Krypten in der Spätzeit der romanischen Epoche hängt wahrscheinlich mit den Heiligen- u. Reliquiendienst zusammen. Krypten finden sich noch z.B. in den Domen zu Brandenburg, Merseburg, Naumburg, Bamberg, Paderborn, Speier, Trier, Basel, Zürich, Quedlinburg, in den Stiftskirchen zu Ellwangen, Oberstenfeld, Denkendorf etc.; eine zweite K. noch unter dem Westchore findet sich in der Stiftskirche zu Gernrode am Harz.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.