- Landschildkröte
Landschildkröte, 1) auf dem Lande lebende Arten von Schildkröten; 2) bes. die Gattung (Testudo Bronyn., Chersine Merr.); Rückenschild gewölbt, oft kugelig, mit hornigen Platten besetzt, Brustschild dicht, breit, mit dem Rückenschild durch Nähte od. Verwachsung fest verknüpft; Kopf hat Schuppen u. ist kugelig, Kiefern haben meist sägeartige Zähne am hornigen Überzuge, Vorderfüße 5, Hinterfüße 4 dicke kegelförmige Nägel; alle Glieder ziehen sich in die Schale zurück. Sie leben auf dem Lande, nähren sich von Gras u. Würmern, schlafen des Winters unter der Erde. Arten: Griechische Schildkröte (T. graeca, T. terrestris); Sonnenschildkröte, kugelig, verkehrt eiförmig, hinten buckelig, mit erhabenen (weiß), gelb u. schwarz marmorirten Schildchen, deren hinterstes herabgezogen, wird kaum 1 Fuß lang, frißt Pflanzen u. Insecten, wobei sie auch sehr harte Körper zernagen kann, legt im Frühjahr 4–5 Eier, gräbt sich für die rauhere Jahreszeit ein Erdloch, wohnt in den Ländern am Mittelmeere, bes. in Griechenland, wo sie gezähmt zur Vertilgung des Ungeziefers in den Gärten u. zur Speise gehalten wird. Fleisch ist sehr schmackhaft, gesund, doch etwas fest. In Aleppo werden sie mit Hülfe der Hunde aufgespürt u. fuderweis zu Markte gebracht. Ihr Leben ist sehr zäh; manche haben 10 Monate ohne Futter, eine andere 6 Monate nach Hinwegnahme ihres (wie eine Bohne großen) Gehirns gelebt; Geometrische Schildkröte T. geometrica), Schale kugelig, hochgewölbt,[89] worauf buckelige, sechseckige, gelbgestrählte Felder; in Südafrika, Madagascar, Ostindien; Indische Schildkröte (T. indica), größte L., bis 4 Fuß lang, dunkelbraun, vorn zusammengedrückt; u. m. a.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.