- Lichtenstein [2]
Lichtenstein, 1) Ulrich v. L., deutscher Dichter aus Steyermark, geb. 1199 (1200), st. 1275 (1276); er schr.: Frauendienst (Erzählung seines Lebens bis 1255), bearbeitet von L. Tieck, Stuttg. 1812, u. Frauenbuch, über die Sittenverderbniß; beide herausgegeben von Lachmann, Berl. 1841. 2) Ludwig, Freiherr v. L., geb. 1770 zu Lahm im Untermainkreise, wurde 1798 Intendant des Hoftheaters in Dessau, übernahm 1800 die artistische Direction des Hoftheaters in Wien, dann in Bamberg u. 1813 in Strasburg, zog sich aber bald von der Bühne zurück, lebte seit 1815 als Regisseur der königlichen Oper in Berlin u. st. daselbst 1845. Er setzte die Opern: Knall u. Fall, Bathmendi, Die steinerne Braut, worin er mit seiner Frau die Hauptrollen spielte; schr. noch die Operetten: Ende gut, Alles gut, Mitgefühl u. Die deutschen Herren in Nürnberg, u. übersetzte mehrere fremde Opern. 3) Martin Karl Heinrich, geb. 10. Jan. 1780 in Hamburg; war 1804–1806 holländischer Chirurgien-Major am Cap, bereiste Afrika, unternahm später mehrere Reisen durch Europa, wurde 1811 Professor der Zoologie in Berlin, 1815 erster Director des Zoologischen Museums, 1827 Regierungsbevollmächtigter bei der Universität u. st. auf einer Reise 2./3. Sept. 1857 an Bord des Postdampfschiffes zwischen Korsör (Seeland) u. Kiel; er schr.: Reisen in Südafrika, Berl. 1811 f., 2 Bde.; Das Zoologische Museum der Universität zu Berlin, ebd. 1816, 2. Aufl. 1818; Darstellungen neuer od. wenig bekannter Säugethiere, ebd. 1826–35, 10 Hefte, Fol.; mit F. Rühs, Fortsetzung von Zimmermanns Taschenbuch der Reisen, 1817 f.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.