Regnier

Regnier (spr. Renjeh), 1) Mathurin, geb, 1573 in Chartres; zog sich durch seine Satyren viele Feinde zu, erwarb sich aber auch Gönner u. Freunde; reiste mit dem Cardinal François de Joyeuse u. später mit dem Gesandten Philippe de Bethune nach Rom u. st. 1613. Er schr.: Satyres et autres oeuvres, Lond. 1733, Par. 1750, 2 Bde. 2) François Seraphin Desmarets, geb. 1632 in Paris; studirte in Nanterre u. Montaigu im Jesuitencollegium Philosophie u. Dichtkunst; ging dann mit dem Herzog von Crequi nach Italien, wurde 1668 Geistlicher, indem ihn Ludwig XIV. mit einem Priorat beschenkte, 1684 Secretär der Akademie u. st. 1713 in Paris. Er redigirte den Dictionnaire der Akademie u. schr.: Grammaire franç., Par. 1676; Hist. des demelées de la France avec la Cour de Rome, Par. 1667; Poésies françaises, latines, italiennes et espangnoles, ebd. 1708, 1716, 1750; Mémoires de sa vie, ebd. 1712; u. übersetzte die Batrachomyomachie, Cicero de divinatione, ebd. 1710, u. Anakreon, ebd. 1692. 3) Claude Antonine R., Herzog von Massa, geb. 6. April 1746 zu Blamont in Lothringen; wurde Advocat u. war bald einer der geschätztesten am Parlament zu Nancy; 1789 zum Deputirten bei den Etats généraux ernannt, zeigte er sich immer gemäßigt u. war stets bei den Tommissionen zur Umformung der Justiz. Nach dem Schluß der ersten Nationalversammlung zog er sich auf seine Güter zurück u. entging dort den Verfolgungen der Schreckensregierung. 1795 vom Meurthedepartement zum Vertreter desselben im Rathe der Alten gewählt, bekannte er sich auch hier zu einem gemäßigten System; 1798 wurde er Präsident des Raths der Alten. 1799 von Neuem zum Mitglied des Raths der Alten gewählt, schloß er sich Bonaparte nach dessen Rückkehr aus Ägypten an u. trug wesentlich mit zu der Revolution vom 18. Brumaire bei, indem er die Verlegung des Raths der[935] Alten u. des gesetzgebenden Corps nach St. Cloud vorschlug. In den Staatsrath berufen, arbeitete er nun bei den Finanzen u. vereinigte 1802 als Großrichter die Ministerien der Justiz u. Polizei; letzteres gab er bald an Fouché ab, behielt aber das erstere u. wurde zum Herzog von Massa ernannt. 1813 ernannte Napoleon ihn zum Staatsminister u. Präsidenten des Corps législatif, er konnte aber der Opposition nicht wehren u. Napoleon ließ das Corps législatif schließen. Bei der Restauration der Bourbonen verlor er seine sämmtlichen Ämter u. st. 24. Juli 1814. 4) Silvester, früher Graf von Gronau, dann Herzog von Massa, geb. 1783, war 1815 Präfect des Departements Oise u. wurde dann, da er sich während der Hundert Tage weigerte in die Dienste Napoleons zu treten, unter den Bourbonen Pair; er st. 1851; sein Enkel André Philippe Alfred (geb. 1832) erbte die herzogliche Würde. 5) R. de Graaf, s. Graaf. 6) Jean Louis Ebenezar, Graf R., s. Reynier 2).