- Reinwald
Reinwald, 1) Wilhelm Friedrich Hermann, geb. 1737 in Wasungen bei Meiningen, trat 1762 in den niedern Staatsdienst, kam 1786 nach Meiningen, wo er erst bis 1805 Geheimer Canzlist, dann Hofrath u. erster Bibliothekar war u. 1815 starb; er schr.: Briefe über die Elemente der germanischen Sprache, Frankf. 1776; Hennebergisches Idiotikon, Berl. 1793–1801, 2 Bde. 2) Elisabeth Friederike, Schillers Schwester, geb. den 4. Septbr. 1757, war frühzeitig die Vertraute der Kämpfe u. Leiden ihres Bruders, verheirathete sich 1786 mit dem Vorigen, blieb nach dessen Tode in Meiningen u. starb dort am 31. Aug. 1847. Sie war eine kunstfertige Malerin. 3) Johann Georg, geb. 1785 in Heidesheim; war Hülfslehrer am Gymnasium in Göttingen, studirte später 1809–12 Jurisprudenz u. Staatswissenschaften daselbst; ging 1816 nach Frankfurt, wurde 1817 Regierungsassessor für das Fürstenthum Birkenfeld u. 1830 Rath, quittirte aber 1832 den Staatsdienst u. privatisirte in Darmstadt, Heidelberg u. zuletzt in Mainz; er schr.: Napoleons Bau u. Sturz, Braunschw. 1814; Die Gesellschaft Jesu als universalhistorische Erscheinung, ebd. 1816; Cultur u. Barbarei, Mainz 1825; Betrachtungen über Deutschlands Einigung in seinen Handelsinteressen, ebd. 1830; Wie Erbadel Erbsünde sei, Offenb. 1834; Der Moralist u. die Geldaristokratie, Darmst. 1836; Die entdeckte wahrhafte Staatsweisheit, Stuttg. 1839; Die eine Frage: Haben wir eine Gesetzgebungslogik? Lpz. 1842.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.