- Reitzenstein
Reitzenstein, ein altes Geschlecht, welches früher zu den reichstbegüterten Geschlechtern in Oberfranken, Sachsen u. Böhmen gehörte; sein Stammschloß Reitzenstein wurde im 14. Jahrh. Afterlehen der Krone Böhmen, kam dann in den Verband von Kursachsen u. Brandenburg-Kulmbach u. 1810 unter bairische Landeshoheit. Die Familie wurde nach dem Aussterben der Freiherrn von Lüchau mit dem Erbkämmereramt des Burggrafenthums Nürnberg belehnt u. erhielt 1759 ihren alten Freiherrnstand bestätigt. Gegenwärtig blüht das Geschlecht in den von Schwarzenstein in Baiern u. Schönberg in Sachsen entsprossnen Hauptstämmen: I. Hauptstamm von Schwarzenstein, welcher mit den Söhnen Johanns VI. (st. 1511) u. deren Nachkommen in folgende Linien zerfiel: A) Haus Zoppaten, dessen jetziger Chef ist: 1) Freiherr Alexander, geb. 1833, steht in württembergischen Militärdiensten; B) Haus Selbitz, Chef: 2) Freih. Albert Karl Ernst, geb. 1793, ist Appellationsgerichtsrath zu Amberg; C) Haus Hartungs: a) Erster Zweig, Chef: 3) Freih. Ludwig Karl, geb. 1790; b) Zweiter Zweig, Chef: 4) Freih. Alexander, geb. 1797, baierscher Oberzollrath; c) Dritter Zweig, Chef: 5) Freih. Karl, geb. 1797, preußischer Generalmajor a. D.; d) Vierter Zweig, Chef: 6) Freih. Wilhelm; D) Haus Schwarzenstein obern Theils, Chef: 7) Freiherr Wilhelm, ist österreichischer Major; E) Haus Schwarzenstein untern Theils, Chef: 8) Freih. Egmont, geb. 1819, ist preußischer Rittmeister. II. Hauptstamm von Schönberg, dessen Gründer Friedrich III. (st. 1515) war, durch dessen Nachkommen folgende Häuser entstanden: A) Altes Haus Conradsreuth, Chef: 9) Freih. August Wilhelm, geb. 1815, hannövrischer Obristlieutenant u. Geschäftsträger bei der Gesandtschaft in Berlin. B) Haus Schönberg, Chef: 10) Freih. Georg, geb. 1796, ist sächsischer Rittmeister a. D.; C) Haus Regnitzlosa: a) Erster Zweig, Chef: 11) Freih. Moritz Ernst Bernhard, geb. 1789, baierscher pensionirter Oberzollbeamter; b) Zweiter Zweig, Chef: 12) Freih. Ernst, geb. 1805, ist badenscher Oberpost- u. Eisenbahndirector a. D.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.